Greygton Teile 15 + 16


by Erzähler <Erzhel@gmx.de>

Zum besseren Verstehen der Geschichte lesen sie zuerst bitte die vorherigen Folgen. Auch hier muss ich darauf aufmerksam machen, dass auf Grund der Gesetze, dieses Maerchen nur fuer Erwachsene bestimmt ist. Ohne die Zustimmung des Autors darf die Geschichte nicht an anderen Stellen veroeffentlicht werden. Ich hoffe, dass Sie auch diese Kapitel lesen moechten, auch wenn sie nicht mehr so viel Spank- und _s_e_x_scenen enthalten. Ich wuerde mich ueber Meinungen dazu sehr freuen.< I>

15 Reue< B>

Viele Veraenderungen im Greygton waren schon bald nichts Besonderes mehr. So zum Beispiel, dass die Kinder jetzt nicht mehr in Uniform herumliefen, ausser natuerlich die sechs frueheren Tyrannen, in ihrer besonderen Uniform. An den verstriemten Oberschenkeln, die immer sichtbar waren, konnte man sehr gut erkennen, welche harte Zeit die frueheren Herren durchmachten. Die Aufpasser sorgten aber auch immer dafuer, dass dieses schoene Striemenmuster auf den Oberschenkeln erhalten blieb. Genauso normal war es, dass die frueheren Herrscher die Betten fuer ihre Opfer machten. Und die morgendliche Sportschau zog mal mehr und mal weniger Zuschauer an die Fenster. Wenn die Schreie der Verbrecher besonders laut waren, hatten sie auf jeden Fall mehr Zuschauer.

Ausser Darton waren die Verbrecher damit beschaeftigt einen Ausweg zu finden, und machten ihre Arbeit nur, um weitere Schlaege zu vermeiden. Darton hingegen nahm alles als Strafe hin und bemuehte sich alles so zu machen, wie ihm aufgetragen wurde. Er hatte verstanden. Neben den vielen Briefentwuerfen die er fuer die Jungen schon gemacht hatte, war auch ein langer Brief den er immer wieder aenderte. Er hatte gross darueber geschrieben, "Bitte werft den Brief nicht sofort weg". Es war ein langer Brief an seine Eltern.

Er hatte ausfuehrlich seine Schuld eingestanden und versucht zu beschreiben, wie es alles gekommen sei. Mit keinem Wort hatte er aber versucht, die Schuld von sich zu weisen. Er hatte auch von seiner Feigheit geschrieben, da er nicht den Mut hatte sich gegen die anderen zu stellen. Aber gerade das, machte in seinen Augen, seine Schuld noch groesser. Weiter schrieb er: "Ich bin so beschaemt, dass ich am liebsten nie mehr einen Menschen ansehen wuerde. Aber wenn ich sterben wuerde, koennte ich nicht mehr fuer meine Schuld buessen. Also hoffe ich, dass ich lange leben werde. Auch wenn eine Bestrafung irgendwann einmal beendet ist, werde ich weiter fuer meine Schuld bezahlen. Dieses Gefuehl eine so miese und abartige Kreatur gewesen zu sein, werde ich immer behalten."

Er schrieb dann, dass er mit nichts auf der Welt, auch nur etwas, bei den Opfern wieder gut machen koenne. Er wolle aber sowohl an deren Eltern, als auch an die Jungen selbst, schreiben und sich entschuldigen. Er wolle sie alle bitten, ihm irgendwann in ihrem Leben zu verzeihen. Als Symbol wolle er den Jungen ein kleines Geschenk dazu legen, und bat seine Eltern darum, dass sie ihm 25 Tafeln Schokolade, schoenes Papier, und Schleifen schicken sollten. Als letztes bat er seine Eltern darum, dass auch sie ihm irgendwann einmal verzeihen sollten. Aber auch dann sei er zu beschaemt, um ihnen in die Augen zu sehen. Sie sollten vergessen, dass es ihn gibt. Nach Absprache mit Crafton sandte er den Brief an seine Eltern ab.

Die Kinder waren bei den neuen Lehrern sogar gerne morgens im Unterricht. Und wie immer nach den Schularbeiten, wurde an der Gestaltung der Raeume weiter geplant. Lingston koordinierte alles und machte Vorschlaege, ueber was die Jungen als naechstes entscheiden sollten. Er wollte ja nicht, dass die Arbeiten ins Stocken gerieten, und die lieben Arbeiter Kurzarbeit machen mussten.

Immer mehr Kinder trauten sich auch, mal einen Blick in den frueher gefuerchteten Raum zu werfen. Von den alten Dingen war schon gar nichts mehr zu sehen, ausser die "Schwerstarbeiter". Fuer die war es doch sehr deprimierend hier alles zu veraendern, und ihre Opfer konnten auch noch bestimmen, wie es werden sollte. Der ein oder andere Junge konnte sich auch spoettische Bemerkungen nicht verkneifen. Ganz "Mutige" stellten sogar Maengel bei der Arbeit fest, die von den Aufpassern noch nicht gesehen worden waren.

Es war dann doch recht befriedigend fuer die Jungen, zu sehen, wie derjenige, der den Fehler gemacht hatte, sofort stramm vor dem Bewacher stand, und um Strafe bitten musste. Diese Bitten wurden natuerlich nicht abgelehnt, und die Jungen, die zugesehen hatten, berichteten sofort den anderen davon.

Lingston hatte am Donnerstagabend endlich die Moeglichkeit das Strafkonto von Garroff auszugleichen. Matthews und auch Doktor Coldek hatten ihm gesagt, dass der Arsch seines Lieblings wieder einigermassen aufnahmefaehig war. Garroff hatte schon die ganzen Tage gehofft, dass Lingston die ausstehenden 50 Schlaege vergessen wuerde. Aber in diesen Dingen funktionierte das Gehirn von Lingston allerbestens.

Es wurde einer der haertesten Abende fuer Garroff. Der Hausmeister meinte, dass er wegen des versuchten Weglaufens besonders hart bestraft werden muesse. Er sollte alle 50 Schlaege in tiefer Bueckstellung erhalten, dazu natuerlich noch mitzaehlen. Bei jedem Fehler wuerden 5 Schlaege dazukommen. 20 Schlaege konnte er gegen eine gute "Unterhaltung" aller Fagmeister und Lingstons eintauschen. Garroff hatte so viel Angst, dass er das Angebot annahm.

Nur die 7 Maenner, die sich so sehr um ihn sorgten, waren der Meinung, dass er nach den Schlaegen wohl nicht mehr dazu faehig war, ihnen den Abend nett zu gestalten. Somit musste er vorher die Herren zufrieden stellen. Das war natuerlich besonders schwer. Zuerst, die Angst vor den Schlaegen, die noch kommen wuerden, und dann musste er noch an die vielen Extrawuensche denken.

Gute 2 Stunden brauchte Garroff um wirklich alle Wuensche zu erfuellen. In dieser Zeit hatte er, wegen fehlender Bereitschaft oder Fehlern, schon 23 Hiebe mit Reitgerten oder Rohrstoecken bekommen.

Bei den 30 ausstehenden Schlaegen nahm es Lingston sehr genau mit seiner Strafdisziplin. Immer wieder schoss Garroff aus der Bueckstellung hoch oder schrie auf, so dass er die Zahlen nicht nennen konnte. Mehrmals hatte Garroff auf Knien den Hausmeister um Gnade angefleht. Er hatte sogar eine Ohnmacht vorgetaeuscht.

Lingston erkannte dass aber sofort, und gab ihm mit seinen Pranken 2 schallende Ohrfeigen, so dass Garroff dachte, er wuerde jetzt tatsaechlich ohnmaechtig. Zum Schluss hatte Lingston von dem ewigen Schreien und Aufspringen genug. Er stopfte Garroff ein Tuch in den Mund, klemmte Garroff zwischen seine Beine und zog ihm gnadenlos den Rest der Schlaege ueber. Er meinte aber, dafuer muesse der Kleine 20 Extra bekommen.

Und auch diese knallten nicht nur auf Garroffs Arsch. Lingston schlug so, von oben herunter, dass die Oberschenkel auch sofort ihren Teil mitbekamen. Besonders schmerzhaft waren die Schlaege, wo Lingston so gut zielte, dass die Spitze des Rohrstocks in den Kniekehlen landete. Anschliessend bekam Garroff noch einen Tritt in den Arsch und kroch auf allen vieren aus dem Raum, denn Gehen konnte er nicht mehr.

An diesem Wochenende waren wenigstens die groben Arbeiten schon erledigt. Die Planung war bis auf einige Kleinigkeiten abgeschlossen, so dass Garroff und Co. auch am Wochenende weiterarbeiten konnten. Darton war an diesem Wochenende nicht dabei.

Er hatte in jeder freien Minute an seinen Briefen an die Jungen, und die Eltern der Jungen, weitergeschrieben. Aber auch wenn ein Brief soweit fertig war, so kamen ihm immer wieder neue Gedanken, die er den Empfaengern noch mitteilen wollte. Also, zerriss er auch fertige Briefe, formulierte sie neu und schrieb sie in allerschoenster Schrift noch einmal. Er strapazierte seine Hand so sehr, dass Doktor Coldek seine rechte Hand fuer einige Tage ausser Gefecht setzen musste, da sich die Sehnen stark entzuendet hatten.

Darton lag an diesem Samstagnachmittag auf dem Bett und las noch die Zeitung vom Vortag, als sein Fagmeister Crafton den Raum betrat. Sofort sprang Darton aus dem Bett und stellte sich stramm vor Crafton auf. Sein Fagmeister haette schon, gerade bei Darton, auf dieses aeussere Zeichen von Disziplin und Gehorsam verzichtet. Darton wollte aber weiter so behandelt werden, wie die anderen auch. Crafton hatte eine Überraschung fuer seinen Zoegling.

Um irgendwelchen Nachfragen vorzubeugen, gab er Darton seine "alte" Kleidung und befahl: "Zieh die Sachen an!" Darton konnte erst im letzten Augenblick seinen Einwand, dass er keine Sonderbehandlung wolle, hinunterschlucken. Er hatte zu gehorchen, und gerade dann, wenn Crafton im Befehlston sprach.

Als er angezogen war, sagte Crafton: " Komm mit!" Sie gingen zu Craftons kleinem Buero, dass sich auch jeder der Fagmeister hier unten eingerichtet hatte. An der Tuer sagte Crafton: "Geh schon mal rein!" Darton gehorchte und wollte vor dem Schreibtisch "Aufstellung" nehmen. Da sah er rechts am Fenster jemanden stehen, der ihm den Ruecken zugekehrt hatte. Bevor Darton irgendwelche Überlegungen anstellen konnte, drehte sich die Person um.

Im ersten Augenblick wollte Darton im Erdboden versinken. Er konnte seinen Kopf nicht heben und ruehrte sich nicht von der Stelle. Darton presste zwischen den Lippen hervor: "Vati geh, du hast keinen Sohn mehr." Sein Vater ging langsam auf ihn zu, und sagte: "Frank, du hast zwar sehr, sehr schlimme Dinge getan, aber du bist mein Sohn, und du wirst auch immer mein Sohn bleiben!" Darton spuerte jetzt wie ihn sein Vater in den Arm nahm und an sich drueckte.

Das war jetzt zuviel fuer ihn, er befreite sich aus der Umarmung, und indem er zur Tuer lief, schrie er: "Nein! Nein! Begreif doch, was ich gemacht habe, ich bin ein Kinderschaender." Er riss die Tuer auf und lief in seinen Schlafraum. Alles was er bewegen konnte schob er vor die Tuer. Dann warf er sich aufs Bett und weinte.

Crafton hatte vorher lange mit seinem Vater gesprochen, und beide waren sich im klaren darueber, dass diese Begegnung sehr grossen emotionalen Stress fuer Vater und Sohn bedeuteten. Es war nicht vorauszusehen, wie Frank reagieren wuerde, aber alles war moeglich. Eine dieser Moeglichkeiten war, dass Frank weglaufen wuerde. Nach draussen konnte er nicht, also wuerde er in sein Zimmer laufen. Darauf hatte sich Crafton eingestellt und im angrenzenden Waschraum von Franks Zimmer abgewartet, wie sich die Situation entwickeln wuerde.

Er liess seinen Schuetzling bestimmt noch 15 Minuten weinen, dann ging er zum Bett, strich Frank uebers Haar und sagte: "Du stehst doch zu allem was du gemacht hast, also, warum laeufst du weg?" Frank war erschrocken hochgefahren und schaute Crafton entgeistert an. Crafton sagte: "Wir haben mit so was oder aehnlichem gerechnet, deshalb war ich schon in deinem Waschraum, und habe abgewartet."

Wie vor einer Woche warf sich Frank an die Brust seines Fagmeisters, und seit dem langen Spaziergang, war Crafton auch sein Vertrauter. Dieser liess Frank Zeit, und sprach beruhigend auf ihn ein: "Wenn du schon, wie kein anderer, deine schlimmen Taten eingesehen hast, dann kannst du auch bestimmt deinem Vater in die Augen sehen. Es gibt naemlich nichts auf der Welt, was das Band zwischen Vater und Sohn zerreissen kann. Du hast in einem der Briefe geschrieben, dass du zu feige warst, um dich gegen die anderen zu stellen. Du bist aber jetzt kein Feigling mehr, sonst haettest du die vielen Briefe gar nicht geschrieben. Als Feigling haettest du versucht dich Herrauzureden, oder die Schuld bei anderen zu suchen. Du hast aber ganz klar geschrieben: Hier, ich, Frank Darton habe diese Verbrechen begangen... Also, komm und begruesse deinen Vater."

Es wurde ein schlimmerer Gang fuer Frank Darton, schlimmer, als wenn er zu der haertesten Tracht Pruegel antreten muesste. Aber Frank hatte ueberlegt, was Crafton gesagt hatte, stimmte. Er war ein mieser Feigling gewesen, aber er war es nicht mehr, und nie mehr in seinem Leben wollte er ein Feigling sein. Frank ging ins Bad, um sich etwas frisch zu machen. Dann ging er entschlossen in Richtung von Craftons Buero. Vor der Tuer sprach ihm Crafton nochmal Mut zu, und Frank oeffnete die Tuer.

Sein Vater sagte: "Ich freue mich Frank, dass du wieder gekommen bist." Frank wollte zuerst seine ganze Demut zeigen. Er ging langsam auf seinen Vater zu, kniete sich vor ihm nieder, hob seinen Kopf und sah seinem Vater fest in die Augen.

Er raeusperte sich und sagte dann mit fester Stimme: "Vater, ich habe schlimme Verbrechen begangen und dadurch unsere ganze Familie beschmutzt. Ich bereue alles was ich gemacht habe zutiefst, und es wird keine Strafe geben, die hart genug fuer mich ist. Ich bitte dich um Verzeihung, aber auch wenn du mir verzeihst, bin ich nicht wuerdig dein Sohn zu sein."

Herr Darton war von dieser Demutsbezeugung ueberrascht, und musste schlucken, bevor er sagte: "Frank ich verzeihe dir, und du bist und bleibst mein Sohn!" Mit diesen Worten fasste er Frank an die Arme und zog ihn hoch. Jetzt war bei Frank der "Wiederstand" gebrochen. Er umarmte seinen Vater und sagte leise: "Danke Vater!" Lange umarmten sich beide und liessen die Traenen laufen.

Es wurde eine lange Nacht fuer beide, aber Crafton und Herr Darton waren auch darauf vorbereitet. Es gab hier unten ja noch mehr Zimmer, und somit konnte Herr Darton uebernachten. Crafton unterbrach die beiden nur kurz, und brachte ihnen ein Abendessen. Er war auch darauf eingestellt, dass die zwei Maenner in seinem Buero blieben.

Vater und Sohn hatten sich soviel zu sagen, dass Herr Darton erst am Sonntagabend seinen Sohn verliess. Vorher gab er ihm noch einen grossen Karton, in dem er alles eingepackt hatte, um das Frank in seinem Brief gebeten hatte. Herr Darton sagte beim Abschied: "Ich werde oefter nach dir schauen, dass macht dir deine Bestrafung vielleicht etwas ertraeglicher."

Auch die naechste Woche war mit sehr viel Arbeit ausgefuellt. Die Ideen der Jungen zur Gestaltung der Raeume sprudelten nur so. Lingston hatte alle Haende voll damit zu tun, die Arbeiten zu koordinieren und die Anweisungen weiter zu geben. Zudem wollte er aber auch, immer noch fuer die Jungen, Ansprechpartner sein, wenn diese Sorgen hatten.

Und er hatte ja auch noch seinen besonderen Liebling, den er auch nicht vernachlaessigen wollte. Aber auch Matthews sorgte gruendlich dafuer, dass das Hinterteil seines Zoeglings immer so gut bearbeitet wurde, so dass Garroff bisher noch jede Nacht auf dem Bauch schlafen musste. Die groesste Qual fuer Garroff waren die Stunden im Unterricht, wo er auf einem harten Stuhl sitzen musste. Seine Schulaufgaben konnte er ja am Stehpult machen.

Aber alle Fagmeister hatten eine Vorliebe fuer Garroffs Arsch, wobei sie natuerlich auch ihre eigenen Zoeglinge nicht vergassen. Sie gingen aber immer nur soweit, dass Garroff auch alles richtig fuehlen konnte, und nicht ohnmaechtig wurde. Auch sollte der Ärmste nicht solche Verletzungen bekommen, dass er als Arbeitskraft nicht mehr zu gebrauchen war. Natuerlich konnte Garroff durch "Unterhaltungen" seine Schlaege etwas mindern, aber die Strafen waren so kalkuliert, dass er noch genug Hiebe bekam.

In den kurzen Zeiten, wo Garroff Zeit hatte, dachte er immer wieder ueber Loesungen nach. Seine Kumpel dachten natuerlich auch nach, aber seit dem ersten Wochenende machten sie nichts mehr gemeinsam. Es war so eine Art Eiszeit angebrochen. Garroff hatte sich sogar bei der Arbeit ein scharfes Messer, mit dem er Teppichboden zuschneiden musste, unbemerkt eingesteckt. Zweimal hatte er es in der Hand gehabt aber hatte nie den Mut sein Leben zu beenden. Sogar dafuer war er einfach zu feige.

Heute wollte er versuchen mit seinem Vater zu telefonieren. Er hatte den Tag und die Zeit so ausgewaehlt, dass er sicher sein konnte, dass sein Vater zu Hause war. Auf seinen Wunsch hin verliess Matthews das Zimmer. Garroff hatte sich alles genau ueberlegt, was er seinem Vater sagen wollte. Es war fuer ihn so etwas, wie die wirklich allerletzte Chance. Deshalb zitterte auch seine Hand, als er den Hoerer abhob und die Nummer waehlte. Er hatte sogar Glueck, sein Vater war selbst am Apparat.

Er schluckte schnell den Kloss, den er im Halse hatte hinunter, und begann: "Vati, hier ist Michael, bitte leg nicht sofort auf." Garroff hoerte seinen Vater fragen: "Wer ist da, ich kenne keinen Michael?" Garroff kamen die Traenen, aber er sagte moeglichst schnell, damit es sein Vater noch hoeren konnte, bevor er auflegte: "Ich bin es Michael, dein Sohn, mir tut alles wirklich sehr leid, bitte verzeihe mir und habe doch Erbarmen."

Garroff schoepfte etwas Hoffnung, denn sein Vater hatte noch nicht aufgelegt. Aber seine Hoffnung wurde im gleichen Augenblick jaeh zerstoert, denn er hoerte seinen Vater sagen: "Ich habe keinen Sohn, Michael." Dann hoerte er das "Klack", und wusste sein Vater hatte aufgelegt.

Garroff musste sich festhalten denn es drehte sich alles. Die Traenen liefen in Stroemen ueber sein Gesicht. Er wollte aufschreien, aber bekam keinen Ton heraus. Sein Magen drehte sich, er hielt die Hand vor den Mund, stuerzte aus dem Zimmer, an dem voellig verdutzten Matthews vorbei, und lief in den Waschraum seines Zimmers. Dort kotzte er so lange, bis sein Magen total entleert war und nur noch gruene Galle kam. Er schleppte sich zurueck in den Schlafraum, wo Matthews sass und wartete.

Dieser hatte jetzt doch ein kleine bisschen Erbarmen mit seinem Zoegling und sagte: "Du brauchst heute keine Arbeiten mehr machen, und wirst auch keine Bestrafungen erhalten. Ich sage meinen Kollegen Bescheid, aber nicht das du meinst, das geht immer so." Dann liess Matthews seinen Schuetzling allein. Matthews konnte etwas grosszuegig sein. Der "Arbeitsausfall" wurde dadurch ausgeglichen, dass Darton wieder mit anfassen konnte, da die Sehnenentzuendung seiner Hand zurueckgegangen war.

Darton freute sich am meisten darueber, dass er seine Hand wieder gebrauchen konnte. In jeder freien Minute schrieb er wieder weiter an seinen Briefen. Mit Crafton zusammen hatte er auch schon einen Versuch unternommen, einen Brief mit einer Tafel Schokolade einzupacken. Aber sie konnte sich noch so bemuehen, es klappte einfach nicht richtig. Mal passte dies nicht und mal passte das nicht, es war zum verzweifeln.

Crafton gestand ihm, dass er in diesen Dingen auch zwei linke Haende haette. Er beruhigte ihn aber und erklaerte ihm, dass es doch jetzt nicht auf einige Tage ankaeme. Sie wollten am naechsten Nachmittag gemeinsam in der Bibliothek nachschauen, denn es wuerde doch bestimmt Buecher darueber geben. Darton quaelte sich dann auch nicht laenger mit Papier und Schleifen, sondern ging frueh ins Bett.

Darton konnte am Wochenende dann endlich alle seine Briefe in Schoenschrift fertigstellen. Jetzt kam noch das grosse Problem, alles schoen zu verpacken. Er hatte zwar mit Crafton ein Buch ausgeliehen, in dem schoene Verpackungsvorschlaege standen. Das sah zwar alles so schoen aus, aber bei der Umsetzung in die Praxis verzweifelte er dann doch. Zudem war Crafton in ein freies Wochenende gefahren, und konnte ihm auch nicht helfen.

Garroff versuchte unterdessen mit aller Macht seine Gedanken auf seine angefangenen Überlegungen zu konzentrieren, wie er die Baelger dazu benutzen oder zwingen konnte, dass er hier rauskam. >Einen Jungen als Geisel nehmen?<, schoss es ihm durch den Kopf. Wenn Garroff auch durch das, fuer ihn "harte Leben", keine koerperliche Energie mehr besass, kriminelle Energie war noch reichhaltig vorhanden.

Auch die restlichen vier befassten sich wieder mit dem Gedanken, >hier endlich rauskommen>. Ab und zu verirrte sich in ihren Hirnen auch mal ein ganz ‚entsetzlicher' Gedanke: >Hab ich das denn nicht sogar verdient?< Aber bloss weg damit und schnell an was anderes denken, war aber die Reaktion in den Koepfen.

Darton hatte inzwischen beschlossen, wenigstens die Briefe an die Eltern der Jungen an diesem Wochenende abzuschicken. Die Adressen, die ihm Direktor Kardik gegeben hatte, schrieb er auch in schoenster Schrift auf die Briefkuverte. Fuer Darton waren es die wichtigsten Briefe, die er je in seinem Leben geschrieben hatte. Deshalb las er alle Briefe noch einmal durch, bevor er sie in die Umschlaege schob. Es sollte aber auch nicht der kleinste Fehler enthalten sein. Besonders wichtig war es fuer Darton, dass jeder Brief auch tatsaechlich, dass ausdrueckte, was er empfand. Einige Briefe schrieb er deshalb sogar nochmal neu. Nachdem er dann endlich zufrieden war, klebte er noch die Briefmarken auf.

Dabei musste er an seine Eltern denken. >Ich hatte ihnen zwar auch von diesen Briefen geschrieben, aber ich hatte doch vergessen, sie um Briefmarken zu bitten. Vati hatte mal wieder, wie immer, an alles gedacht. Und dann noch die vielen schoenen Briefumschlaege, er weiss ja, dass ich so eine schlechte Schrift habe. Und da ich mich auch recht oft verschreibe, hat er auch so viele Umschlaege mitgebracht. Er kennt mich doch ganz genau.

Ich haette mit ihm ueber alles sprechen sollen. Das Garroff solch eine Macht ausuebte, und ich verdammter Hund zu feige war, etwas dagegen zu tun. Aber ich wollte doch nicht wie ein kleiner Junge vor ihm stehen, ich wollte ihn einfach nicht enttaeuschen. Stattdessen habe ich mich mitreissen lassen, habe das schoene Leben genossen, und die Kleinen regelrecht als Sklaven missbraucht. Nein, was ich getan habe, kann kein Mensch tun. Ich, verdammte, miese Kreatur, habe Schlimmeres getan als einen Menschen zu toeten. Und trotzdem, dass ich so vieles Scheussliche getan habe, ist mein Vati zu mir gekommen. Wie viel Ekel hat er empfunden, als er mich beruehrte, ja sogar umarmte. Ich bin doch Abschaum, wie kann mich denn ueberhaupt jemand beruehren? Mein Vati,... und er hat mir auch geglaubt, dass ich alles bereue<.

Darton warf sich auf das Bett und weinte wieder, bis sich keine Traenen mehr loesten. Er duschte wieder, aber nicht, weil er seinen Koerper besonders sauber halten wollte. Nein, er wollte das ekelhafte Gefuehl, dass er vor sich selbst empfand, abwaschen. Es ging aber nicht, er musste mit dem Gefuehl weiter leben. Also machte er noch die restlichen Briefe an die Eltern seiner Opfer fertig.

Als er die Briefe an Lancer weitergab, dachte Darton: >Nie wieder werde ich feige seinDirektor Kardik, Doktor Coldek und Herr Markey hielten am Montagmorgen als Erste, die Briefe von Darton in den Haenden. Jeder von ihnen setzte sich, denn schon nach ein paar Zeilen merkten sie, dass sie etwas Besonderes in den Haenden hielten. Schweigsam lasen sie, einmal, zweimal. Jedes Wort ueber die Verbrechen, die Darton an ihren Kindern begangen hatte, fuegte ihnen fast koerperliche Schmerzen zu.

Aber sie spuerten auch die Ehrlichkeit mit der Darton seine Taten bereute. Ehrlich war auch, dass ihm, keine Bestrafung als ausreichend erschien. Nach langem Schweigen und vielen Traenen, die den Maennern ueber die Gesichter liefen, fassten sie sich wieder. Sie verglichen die Briefe und stellten fest, dass waren keine "Serienbriefe", nicht einfach so daher geschrieben, oder sogar aus Taktik. Darton hatte auch speziell an diese 3 Vaeter geschrieben, dass er durch die Briefe keinerlei "Straferleichterung" oder irgendwelche Verguenstigungen erhoffe, und auch nicht annehmen wuerde.

Es war sein Beduerfnis, durch die Briefe sein Gewissen zu erleichtern. Er stellte selbst fest, dass er seine Verbrechen fuer so schwerwiegend hielt, dass man ihm das nie verzeihen koenne. Er selbst haette sich eingestanden, dass er so einem Verbrecher, der sein Kind gedemuetigt, misshandelt und _s_e_x_uell missbraucht habe, auf keinen Fall jetzt schon verzeihen koenne. Deshalb bat er die Eltern darum, den Brief doch bitte nicht wegzuwerfen. Vielleicht koennten sie ihm irgendwann in ihrem Leben verzeihen.

Doktor Coldek fand als Erster Worte zu dem Brief: "Er hat mit keinem Wort die Anderen und auch nicht Garroff erwaehnt. Gerade er haette doch, nachdem, was wir bisher von unseren Kindern und auch von Crafton wissen, sogar erfolgreich, seine Schuld als nicht so schwer darstellen koennen. Nehmen wir mal an, von den anderen, ausser Garroff natuerlich, haette jemand geschrieben. Das waeren doch vermutlich nur Versuche gewesen, die Schuld auf die Kumpel zu schieben. Die haetten uns garantiert klarmachen wollen, dass sie doch gar nicht so schlimm waren, um dadurch ihre Strafen abzumildern. Und Garroff, so denke ich, ist sogar immer noch davon ueberzeugt, dass er gar nicht sooo grosse Verbrechen begangen hat."

Die Maenner wollten jetzt aber nicht zu spaet zu ihren Schuelern kommen, und vertagten eine Unterhaltung, ueber die Briefe, auf spaeter.

Auch die anderen Eltern lasen die Briefe mehr als einmal. Sie hatten sich in den letzten Wochen, mit Hilfe des Psychologenteams, sehr gut organisiert. Da wo es moeglich war, trafen sie sich regelmaessig mit anderen betroffenen Eltern. Aber auch die Eltern, die wegen der Entfernungen oder aus anderen Gruenden nicht kommen konnten, hatten sehr viel Kontakte zu den anderen Eltern. In der ersten Zeit versuchten sie immer wieder herauszufinden, wie so etwas Schreckliches moeglich war.

Viele Fragen blieben offen, aber alle bemuehten sich wenigstens darum, ihre eigenen Schuldgefuehle zu kontrollieren. Nie mehr im Leben wuerden sie es aber erreichen, dass sie diese Vorwuerfe ganz aus ihrem Gedaechtnis streichen konnten. Und jetzt hielten sie einen Brief in den Haenden, der von einem der Taeter geschrieben war.

Dieser gestand ganz offen seine miesen Verbrechen. Er suchte keinerlei Ausreden und mit keinem Wort erwaehnte er die Mittaeter. Er schrieb nur immer von seiner Schuld und das er die Taten zu tiefst bereue. Er wolle sein Gewissen erleichtern und meinte, dass keine Strafe hart genug fuer ihn sein koenne. Da ein Mensch, seiner Meinung nach, solche scheusslichen Verbrechen nicht begehen koenne, bezeichnete er sich selbst als miese Kreatur.

Er selbst muesse, und wolle auch, bis an sein Lebensende mit dieser Schuld leben. Zum Schluss bat er sie darum, ihm, irgendwann in ihrem Leben zu verzeihen. Er selbst an ihrer Stelle, haette aber, zumindest zur Zeit, noch einen solchen Hass, dass er solch einem Verbrecher (noch) nicht verzeihen koennte.

Alle Eltern sogen den Briefe foermlich in sich auf, da es sie befriedigte, dass sogar der Taeter Verstaendnis dafuer hatte, wenn sie ihn hassten. Es entstanden wieder neue Fragen:

Wie konnte ein Heranwachsender, der sich jetzt selbst fuer seine Taten hasste, ueberhaupt solche Verbrechen begehen? Wie stark musste ihn sein Gewissen plagen, wenn er keine Strafe als hart genug fuer sich empfand? Welch ein Mut gehoerte dazu, sich als miese Kreatur zu bezeichnenViele Eltern stellten sich auch die Frage: >Was wuerden wir machen, wenn das unser Sohn waere16 Rache< B>

Auch diese Woche waren die Jungen und die Verantwortlichen im Greygton mit grossem Elan bei der Arbeit. Von den sechs "Schwerstarbeitern" dagegen, war nur Darton begeistert von den ihm uebertragenen Aufgaben. Er wurde auch immer wieder, wenn er den alten Praefektenaufenthaltsraum betrat, an die grausamen Taten erinnert, die er dort begangen hatte.

Darton hatte schon beim Ausraeumen des Raumes, seine Wut an so manchem Moebelstueck ausgelassen, dass auf den Muell kam. Jetzt wo es darum ging, die Wuensche der Kinder umzusetzen, wollte er alles besonders gut und schoen machen. Sein Arbeitseifer brachte ihm so manchen boesen Blick seiner frueheren Kumpel ein, was ihn aber keineswegs stoerte.

Am Samstagabend dieser Woche ueberzeugte Lingston sich davon, wie weit die Arbeiten fortgeschritten waren. Die sechs Verbrecher waren beim Abendessen und er stand allein in diesem Raum. Er freute sich und dachte, >vielleicht schaffen wir es, in der naechsten Woche fertig zu werden<.

Er wurde aber auch wieder daran erinnert, was ihm die Jungen alles erzaehlt hatten. Was waren hier bloss fuer scheussliche Verbrechen begangen worden. Wut stieg wieder in ihm hoch und Traenen rannen ueber sein Gesicht. Er atmete tief durch und ging in sein Zimmer, denn es war alles soweit in Ordnung. Matthews, Awens und Crafton hatten die sechs "Kellerkinder" bestimmt unter Kontrolle, und somit wollte er sich einen ruhigen Abend machen. Die anderen Fagmeister hatten ihn zwar ueberreden wollen, zu einem Konzert mitzukommen, aber er wollte mal einen Abend fuer sich allein sein.

Wie fast immer nach dem Abendessen, sassen Garroff und seine vier Kumpel in ihrem jetzigem, kargem Aufenthaltsraum. Crafton hatte seinen Schuetzling zu einem Spaziergang ueberreden koennen. Er hatte ihm klargemacht, dass er das nicht als Verguenstigung ansehen solle.

Im Aufenthaltsraum war jeder mit sich und seinen Gedanken beschaeftigt. Baxter verliess auch bald den Raum, er wollte im Schlafraum seine Wunden pflegen. Auch wenn die Tinktur von Doktor Coldek zuerst sehr stark brannte, es verheilten dadurch wenigstens die offenen Wunden schneller, und das brachte wenigstens etwas Linderung.

Kurze Zeit spaeter folgte ihm Worrad, er hatte das Beduerfnis, sich auf dem Bett etwas auszuruhen. Was sollte er auch hier rumsitzen, sie sprachen alle sowieso nur noch das Notwendigste miteinander.

Als Worrad herein kam, stand Baxter mit heruntergelassener Hose im Waschraum, hatte aber die Tuer offengelassen. In diesem Moment erwischte Baxter gerade eine recht tiefe, offene Wunde und schrie laut auf.

Worrad ueberlegte einen Augenblick: Sollte er ihn tatsaechlich ansprechen und mit ihm ueber das sprechen, was ihn seit einigen Tagen beschaeftigte? Er gab sich einen Ruck und fragte Baxter vorsichtig: "Du Alexander..., hast du auch schon mal darueber nachgedacht..., wie das alles angefangen hat?"

Baxter war sogar recht froh ueber diese Frage, die er sich auch in den letzten Tagen oft gestellt hatte. Er hatte keine klare Antwort gefunden und hatte auch nicht den Mut gehabt, seine Kumpel anzusprechen.

Baxter traten jetzt sogar Traenen in die Augen und er sagte: "Ach Jens, was meinst du, wie oft ich mich das schon gefragt habe. Ich weiss auch nicht genau wie alles begonnen hat, aber ich habe lange ueberlegt, ich denke..., ich glaube..., ach Scheisse; Hast du nicht auch manchmal..., wenigstens so etwas gedacht, dass wir...?" Worrad half seinem Kumpel aus der Klemme: "Du meinst, dass wir ganz grosse Schweine sind. Das habe ich auch schon manchmal gedacht." Baxter war erleichtert: "Tatsaechlich?" Worrads Augen wurden jetzt auch feucht, und jetzt teilte er Baxter auch noch andere Erkenntnisse mit: "Und wie alles angefangen hat? Erinnere dich doch mal. Als wir zu Praefekten ernannt wurden, wer hat mit dem Pruegeln angefangen. Dann die Erpressungen, Pruegel oder...! Und was auf die Art nicht ging haben wir uns mit Gewalt genommen. Wer hatte alles diese verdammten Scheiss-Ideen, wie wir die Kleinen am besten quaelen koennen?" Jetzt bekam auch Baxter Mut und ergaenzte: "Und uns hat er doch auch so behandelt, als waeren wir seine Laufburschen. Wir sind doch auch fuer ihn gesprungen. Warum eigentlich?" Die beiden hatten jetzt ein grosses Beduerfnis miteinander zu sprechen.

Garroff hatte in der Zwischenzeit ganz andere Überlegungen angestellt. Er musste hier raus, und wieder Macht gewinnen, auch wenn er nur seine Kumpels beherrschen konnte. Das konnte er aber nur, wenn er auch wirklich einen Loesungsvorschlag hatte. Dann wuerden die vier anderen ihm wieder "dienen". Da schoss im eine Idee durch den Kopf, und seine Mine erhellte sich. Das musste einfach die Loesung sein.

So wie er es gewohnt war, "befahl" er zu Shaver und Watt: "Los kommt mit zu den anderen, ich habe eine Idee, wie wir hier raus kommen." Garroff stuerzte zur Tuer und hielt diese fuer die anderen auf. Aber die blieben sitzen.

"Hey, habt ihr nicht verstanden?" fragte Garroff etwas lauter, er dachte die beiden haetten ihn akustisch nicht verstanden. Watt sagte gelangweilt: "Du, mit deinen bloeden Ideen, verdammt, du bist doch an allem Schuld. Du siehst doch, was uns deine Ideen einbringen." Garroff war schockiert und sagte: "Kommt, lasst uns jetzt nicht ueber die Vergangenheit quasseln. Ich hab wirklich die Loesung."

Shaver hatte bisher nichts gesagt, aber auch bei ihm waren schon seit kurzer Zeit einige ganz kleine Erkenntnisse ueber die Vergangenheit, bis zu seinem Verstand durchgedrungen. Es hatte sich auch sehr viel Wut auf Garroff aufgebaut. Er hoffte, dass auch Watt und die anderen beiden so dachten, wie er. Deshalb drehte er sich zu Watt um, und so, dass es Garroff nicht sah, machte er seinem Kumpel ein Zeichen mit der Faust. Dieser hatte offensichtlich verstanden, was Shaver anzeigen wollte. Er stand langsam auf und beide folgten sie ihrem "King".

Garroff haette sich fuer seine "Loesung" des Problems, und seiner Idee zur Machtergreifung, keinen "besseren" Zeitpunkt aussuchen koennen. Im Schlafraum angekommen, redete Garroff auch sofort drauf los: "Passt mal auf, wir fuenf sind doch jetzt mit den zweien, Matthews und Awens, allein hier. Crafton ist eben mit seinem Liebling rausgegangen. Das muesste doch zu machen sein, dass wir die zwei ueberrumpeln koennen. Immerhin sind wir fuenf, und auch nicht so ganz ohne."

Dabei deutete Garroff auf seine Muskeln, die zwar durch das Training und die Arbeit etwas zugenommen hatten, aber doch noch recht schwaechlich aussahen. Garroff merkte gar nicht, dass ihm die vier gar nicht genau zuhoerten, sondern untereinander Gesten und Blicke austauschten. Und mit einem Male, klappte unter den vieren die Verstaendigung ganz gut, sogar ohne Worte.

Garroff erklaerte aufgeregt seinen Vorschlag weiter: "Wenn wir die Beiden ueberwaeltigt haben, kommen wir auch an unsere Klamotten. Und ich weiss ganz genau, dass immer schon zum Wochenende fuer alle das Taschengeld oben liegt. Das Geld ist zwar nicht so besonders viel, aber es wird zuerst mal reichen. Alles andere wird sich finden." Garroff strahlte seine Kumpels an, und es sah auch so aus, als wollten diese sofort zur Tat schreiten.

Aber nicht zu der Tat, wie Garroff dachte, denn die vier standen jetzt vor ihm und kamen drohend auf ihn zu. Watt trat noch einen Schritt weiter vor und stand direkt vor ihm. Garroff war automatisch zurueckgegangen und stand jetzt mit dem Ruecken zur Wand. Watt eroeffnete jetzt den Racheakt: "So Michael, jetzt ist Schluss. Du willst uns wohl noch tiefer in die Scheisse reiten?"

Worrad legte jetzt los: "Du bist doch ueberhaupt an allem Schuld, du mit deinen Ideen. Haetten wir doch bloss nicht auf dich gehoert."

"Aber..." weiter kam Garroff nicht. Shaver hatte ihm links und rechts zwei Ohrfeigen versetzt, so dass Garroff erstmal mit der Zunge kontrollieren musste, ob noch alle Zaehne da waren. Jetzt entlud sich der ganze Frust seiner bisherigen Kumpel ueber ihre Situation. Die ganzen versteckten Aggressionen brachen jetzt durch. Bevor Garroff richtig mitbekam, was los war, hatten die vier ihn geknebelt, ausgezogen und gefesselt.

Baxter stand jetzt direkt vor Garroff und seine Augen funkelten ihn gefaehrlich an: "Bisher, mein Lieber, haben wir dir, wie am ersten Wochenende, mehr oder weniger nur unter Zwang, eine kleine Abreibung verpasst. Jetzt aber bekommst du, sagen wir mal, so ganz unter uns, dass, was du verdient hast."

Mit weit aufgerissenen Augen sah Garroff seine Kumpel an. Fuer ihn brach jetzt alles zusammen. Die Traenen liefen in Stroemen ueber sein Gesicht, und wie bei seinen Bestrafungen durch Lingston oder die Fagmeister, sank er auf die Knie. Er streckte den anderen Jugendlichen seine gefesselten Haende entgegen und schaute sie flehentlich an. Aber die vier waren jetzt nicht mehr aufzuhalten. Immer wieder kamen ihnen jetzt Erinnerungen, wo auch sie von ihrem "King" herumkommandiert und schikaniert worden waren.

Shaver blickte veraechtlich auf den knienden Koenig ohne Reich und sagte: "Es gibt doch noch ein paar Koerperstellen, die wir noch behandeln koennen." Er fasste Garroff dabei an eine Brustwarze und zog ihn daran hoch. "Hier vorn sieht alles noch so weiss aus", fuegte er an. Die anderen hatten ihn sofort verstanden. Garroffs Gehirn arbeitete etwas langsamer. Als in seine Kumpel jetzt aber packten, mit dem Ruecken auf den Tisch legten, und ihn begannen festzubinden, erschrak er.

Baxter ging als erster zur Tuer, wo die Zuechtigungsinstrumente hingen. Er waehlte sorgsam eine duenne Reitgerte aus und trat an den Tisch. Mit sadistischer Vorfreude hielt er die Gerte, Garroff vor die Augen. Dieser blickte ihn zwar flehentlich an, aber Baxter liess jetzt seine Wut auf der Brust von Garroff aus.

Immer, wenn er mit der Spitze der Gerte, eine Brustwarze traf, sagte er: "Treffer!" Die vier fuehrten jetzt einen regelrechten Wettbewerb durch, wer am meisten Treffer erzielen konnte. Sie merkten in ihrem Racherausch gar nicht, dass die Tuer kurz geoeffnet wurde und Awens hereinschaute. Dieser hatte auf dem Weg zur Toilette, das Klatschen der Gerte gehoert. Er verschloss die Tuer leise wieder und ging zurueck.

Awens berichtete seinem Kollegen von seiner Feststellung, und Matthews sagte: "Ich denke das ist gar nicht so schlecht. Jetzt haben sie wenigstens schon mal erkannt, wem sie alles zu verdanken haben. Die werden ihn auch nicht gleich umbringen, sondern nur ihre Wut an ihm ablassen. Wenn sie dann noch in naechster Zeit erkennen, dass sie genau so schuldig sind, dann ist alles in Ordnung." Awens war auch dieser Meinung.

Im Schlafraum beachteten die vier gar nicht das leise Wimmern, dass von Garroff durch den Knebel drang, sondern sie suchten sich als neues Ziel Garroffs Bauchnabel aus. Erst als Garroff tatsaechlich in Ohnmacht sank, hoerten sie auf. Sie banden ihn los, legten ihn in die Duschkabine und drehten das Wasser an. Es gab fuer sie ja sowieso nur kaltes Wasser, was dafuer sorgte, dass Garroff schon nach einigen Minuten wieder fit war.

Watt sagte: "Mensch, ich habe eine gute Idee." Er erzaehlte gar nicht was er meinte, sondern handelte sofort. Er riss seinen Schrank auf und nahm das Naehzeug heraus. Dieses hatte natuerlich auch jeder, den irgendwelche kleine Reparaturen an der Kleidung, so wie Knoepfe annaehen, mussten sie selbst machen.

Alle schauten ihn fragend an und Watt erklaerte: "Ich schlage vor, dass wir den da, alle richtig durchficken. Aber diesmal binden wir ihn nicht richtig fest, sondern ich sorge dafuer, dass er uns schoen seinen Arsch rausstreckt." Indem er die Erklaerung abgab, hatte er durch zwei Nadeln einen Faden gezogen. Jetzt sagte er zuerst, direkt an Garroff gewandt: "Nicht nur du hast gute Ideen."

An die anderen gerichtet, sagte er: "Ihr muesst ihn einmal richtig gut festhalten, aber richtig." Seine Kumpels machten was er sagte, und dann trat er vor Garroff. Dieser wusste zwar, noch nicht genau, was auf ihn zukam, aber angenehm wuerde es nicht werden. Er sah deshalb seinen Peiniger mit einem herzerweichenden Blick an.

Als Watt jetzt eine seiner Brustwarzen zwischen die Finger nahm, erkannten alle, was dieser vorhatte. Garroff versuchte sich zu wehren, aber seine Kumpel nahmen ihn noch fester in den Griff. Dann stach Watt zuerst eine Nadel durch die eine, und dann durch die andere Brustwarze. Seine Verbuendeten fanden die Idee sehr gut, obwohl sie noch nicht genau wussten, was noch kam.

Watt gab Anweisungen an seine Kumpel, und jetzt brachten sie ihr Opfer in die richtige Position, so dass Garroffs Arsch in der besten Stellung zum ficken war. Garroff musste sich extrem nach vorn beugen, da Watt an den Faeden zog. Erst als wirklich die schoenste Stellung erreicht war, verknotete Watt einen Faden am Bettfuss. Dann nahm er einen Stuhl zur Hilfe und verknotete den anderen Faden am Haken, an dem die Lampe hing.

So musste Garroff schoen brav seinen Arsch rausstrecken und konnte sich nicht bewegen, sonst haette er sich eine Brustwarze abgerissen. Seine frueheren Kumpels klatschten Beifall, fuer Watts ausgezeichnete Idee, und liessen ihm jetzt auch den Vortritt.

Es wurde die allerschlimmste Stunde im Leben von Garroff. Seine Kumpels fickten ihn ruecksichtslos durch. Sie hatten dabei ein Gefuehl der Genugtuung, und er, musste in dieser extremen Haltung stehen bleiben. Jedes Mal, wenn er sich ruehrte, durchfuhr ihn ein jaeher Schmerz. Dazu kamen dann auch noch die verbalen Äusserungen seiner Peiniger, die sich jetzt herzlich bei ihm fuer die brave Haltung bedankten. Sie schnitten die Faeden los, und zogen nicht gerade sanft, die Nadeln aus seinen Brustwarzen.

Jetzt erst ging ihr Blick zur Uhr, und Baxter sagte: "Verflixt noch mal, dass ist ja schon zehn vor Neun. Haben die den Bettcheck vergessen. Los jetzt aber ab ins Bett." Auch Garroff hatte etwas von dem mitbekommen, was Baxter gesagt hatte und rappelte sich hoch.

Awens und Matthews hatten zwischendurch einmal durch die Tuer gelugt, und als sie sahen dass Garroff gerade durchgefickt wurde, hatte Matthews grinsend gesagt: "Wir koennen uns doch auch um eine Stunde verspaeten." Somit ertoente die Trillerpfeife erst puenktlich um 21,ooh. Die fuenf standen auch, wie sie es gelernt hatten, stramm vor ihren Betten.

Awens und Matthews hatten sich darauf verstaendigt, die Angelegenheit nicht zu kompliziert zu machen. Damit Garroff keine Erklaerungen fuer seinen Zustand abgeben musste, machte Awens gar nicht mal das Licht an, sondern sagte nur kurz: "Freut euch, wir haben heute keine Zeit, gute Nacht." Garroff war nun endgueltig von seinem Thron gestuerzt worden.

Er war froh, dass sie an diesem Sonntag nicht arbeiten mussten. Somit hatte er Zeit um seine Wunden zu lecken. Schlimmer noch, als alle seine Verletzungen, war aber der psychische Schock. Jeder merkte in der kommenden Woche, dass Garroff total gebrochen war. Matthews hatte auch recht mit seiner weiteren Einschaetzung. Die Kumpel von Garroff hatten einmal ihre ganze Wut an ihm ausgelassen und jetzt, beachteten sie ihn gar nicht mehr.

Durch den Vorfall aber, war die Eiszeit zwischen den vieren, die sich gegen Garroff verbuendet hatten, aufgetaut. Sie redeten wieder mehr miteinander, und hatten beschlossen, sich an diesem Mittwochabend zusammenzusetzen, um ueber alles ausfuehrlich zu sprechen. Es war zwar ein verdammt anstrengender Tag gewesen, aber alle hatten doch das Beduerfnis die Lage zu besprechen.

Baxter sagte zuerst zu Garroff: "Michael verschwinde, wir haben etwas zu besprechen!" Nachdem Garroff mit eingezogenem Kopf, wie ein gepruegelter Hund, den Raum verlassen hatte, begann Shaver: "Wir sind ja jetzt mit Garroff fertig, also wie geht es weiter?" Kurze Zeit sagte niemand etwas. Keiner wollte den Anfang machen, und den anderen etwas von seinen Gedanken und Überlegungen der letzten Woche eingestehen.

Gerade jetzt, als sie mit Garroff "abgerechnet" hatten, gingen ihre Gedanken nicht mehr so sehr in die Richtung, der Strafe zu entgehen. Ihnen wurde jetzt erst staerker bewusst, was sie alles unter der "Herrschaft" von Garroff gemacht hatten. Die Erkenntnis, dass sie schlimme Verbrechen begangen hatten, war bei allen noch unterschiedlich gross. Baxter hatte jetzt den Mut und sagte ganz vorsichtig: "Ich sehe das jetzt so: Wir sollten nicht nur Garroff die ganze Schuld zuschieben. Wenn uns Garroff auch in vielen Dingen beeinflusst hat, so haben wir uns aber frei entschieden, auch alles so zu machen, wie dieser Hampelmann es wollte. Oder ist jemand anderer Meinung?" Die anderen nickten nur, denn ihnen wurde klarer, dass sie ja tatsaechlich nicht gezwungen waren, die Verbrechen zu begehen. Worrad sagte: "Woran ich die letzten Tage am meisten gedacht habe..., er geriet ins Stocken. Worrad setzte erneut an, und versuchte es anders: "Ich denke, wir sollten folgendes vereinbaren: Wir reden wirklich ganz offen ueber alles, aber keiner darf dem anderen etwas krumm nehmen, oder gleich wild werden." Wieder nickten alle zustimmend. Daraufhin setzte Worrad nochmal an: "Ich habe also, die letzten Tage am meisten, ueber unser beschissenes Verhalten gegenueber Darton nachgedacht!" Jetzt war es endlich raus, was ihn doch schon einige Zeit quaelte. Aber auch Watt hatte ein schlechtes Gewissen und ergaenzte: "Beschissenes Verhalten, Jens, dass hast du aber noch ganz schoen ausgedrueckt. Wir haben ihn immerhin festgehalten, damit dieser verfluchte Garroff ihn ficken kann. Ich sage aber auch ganz ehrlich, da koennt ihr von mir denken wie ihr wollt; Ich habe da auch ueberhaupt nicht nachgedacht, aber wenn Lingston nicht zufaellig gekommen waere, haette ich es auch gemacht."

Shaver bestaetigte und sagte: "Ja, ich glaube ich auch. Aber Garroff hat uns doch auch so heiss gemacht, mit seinem Geschwafel, Verraeter und so." Baxter sagte kleinlaut: "Ja, ich haette auch wohl, aber verdammt noch mal, ich weiss nicht genau warum. Es kann doch nicht nur Garroff gewesen sein, der uns dazu gebracht hat." Watt bestaetigte: "Da hast du recht, geil waren wir auch, ich jedenfalls." Sie sprachen noch eine ganze Zeit ueber dieses Ereignis. Fuer jeden erschien es wichtig, zuerst dieses Thema zu beenden, bevor sie dann, vielleicht an die noch schlimmeren Dinge dachten. Sie konnten gerade noch beschliessen, dass jeder ueberlegen sollte, wie sie das irgendwie in Ordnung bringen koennten. Dann war es auch schon wieder Zeit, damit sie rechtzeitig zum Bettcheck ins Bett kamen.

Als die Jungen am naechsten Wochenende nach Hause fuhren, war ihr Raum schon fast fertig. An diesem Samstagmorgen schaffte es Lingston, wider Erwarten, das restliche Material fuer die Raeume zu beschaffen. Somit stand fest, dass sie die Raeume bis zum Montagmorgen fertig stellen konnten. Matthews und Rathson, die "Wochenenddienst" hatten, riefen sofort die anderen Kollegen an. Als diese hoerten, dass der Raum doch schon an diesem Wochenende fertig gestellt werden konnte, kamen sie sofort zurueck, um auch mit anzupacken.

Lingston hatte auch schon Direktor Kardik informiert. Jetzt, wo die Raeume fertig wurden, wollte Herr Kardik auch nicht laenger mit der "Übergabe" warten. Direktor Kardik telefonierte eine ganze Zeit, um alle Vorbereitungen zu treffen. Das Kuechenpersonal holte er sogar aus dem Wochenende. Genau, wie es die Erwachsenen bei solchen Anlaessen machten, sollte naemlich auch ein riesiges Schlecker-Buefett am Montagmorgen auf die Jungen warten.

Unter anderem telefonierte er auch mit Joergs Vater, Richter Asterby, der ja auch zu dem Quartett gehoerte. Dieser verschob alle Termine und kam auch schon am Sonntagvormittag. Er hatte natuerlich dauernd Kontakt mit den anderen Vaetern, und wusste, wie "gut" es den sechs Verbrechern ging.

Er besichtete kurz den Raum, der ja auch Anlass fuer sein Kommen war. Er musste doch zunaechst seine Haende zu Faeusten ballen, als er die Verbrecher das erste mal sah. Diese waren noch fleissig damit beschaeftigt, die letzten Vorbereitungen zu treffen, und um noch alles auf Hochglanz zu bringen. Beruhigend stellte der Richter fest, dass die kleinen "Bubis" bei ihren Fagmeistern in "guten" Haenden waren. Immer wieder hoerte er das Aufklatschen der kurzen Gurte, entweder auf die nackten Oberschenkel, oder mit einem etwas anderem Klang, auf die kleinen Hoeschen.

Jetzt war also der "Generalstab" wieder zusammen, und sie packten zuerst einmal alle mit an. Mit vereinten Kraeften schafften sie es auch, alles Fertigzustellen und die Vorbereitungen fuer den Montag zu treffen. Die Vaeter entdeckten beim genauen Hinsehen, bei einigen der Expraefekten, Traenen in den Augen, als diese zum letzten Mal ihr frueheres Reich verliessen.

Aber auch gar nichts, erinnerte noch an das, was frueher hier in dem Raum alles geschehen war. Die Vaeter waren jetzt schon der Meinung, dass dieses Experiment gelingen wuerde. Direktor Kardik verschloss die Raeume und die Vaeter konnten sich noch einen schoenen Abend machen.

Fortsetzungen folgen< I>


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