Birkenhain 6


by Erzähler <Erzhel@gmx.de>

Kapitel 6

Die lange Bestrafungssitzung

Carsten dachte, dass jetzt die Zeit fuer ihn gekommen sei und wollte schon reingehen, als ihn Herr Harder zurueckhielt: "Nein, du bist noch dran, wir muessen uns erst mal staerken."

Im letzten Augenblick konnte Carsten noch einen heftigen Fluch unterdruecken. Verdammt, wie lange sollte er denn hier noch warten. Die Zeit ging doch von seiner Freizeit ab, und noch nicht einmal hinsetzen konnte man sich hier.

Noch 15 Minuten liess der Direktor den heute aeltesten Zoegling warten, bevor er ihn hereinwinkte. Muerrisch folgte er dem Direktor in den Traenenraum und sah, wie dieser dann ausgiebig den Computerauszug studierte. Mensch, der sollte doch endlich anfangen, er wuerde eben ein paar Schlaege bekommen und konnte dann wenigstens noch seine Freizeit nutzen. Der Direktor las, dass Carsten in zwei Monaten 16 Jahre alt wurde und erst die zweite Woche in der Anstalt war. Das Gesicht des Direktors verfinsterte sich immer mehr.

Carsten hatte seinen Erzieher einen 'Bloedmann genannt, hatte einmal wuetend einem Lehrer sein Heft vor die Fuesse geworfen - und was war das denn? Er war in einer Ecke des Hofes beim Rauchen ertappt worden. Das war ja interessant! Dann hatte er auch noch, als sein Erzieher ihn bestrafen wollte, diesen vor die Brust gestossen. Sein Erzieher hatte weiter im Computer eingetragen, dass Carsten dann doch seine Bestrafung hingenommen hatte.

Er beschrieb Carsten als sehr aufsaessig und undiszipliniert. Sein Erzieher hatte nicht herausfinden koennen, woher Carsten die Zigaretten hatte und wollte ihm die weitere 'Befragung ueberlassen. Das waren ja sogar 4 Vergehen in einer Woche.

'Na dann, dachte der Direktor und drehte sich grimmig zu seinem Zoegling um. Er sah in die trotzigen Augen seines Zoeglings, dann sagte er aeusserst ruhig: "Na, Carsten, du scheinst ja gar nicht gerne unsere Regeln zu beachten, mit 4 Vergehen in einer Woche ist lange keiner mehr bei mir gewesen. Zuerst einmal moechte ich jetzt aber genau wissen, woher die Zigaretten sind, die dein Erzieher bei dir gefunden hat, als er dich im Hof beim Rauchen erwischt hat."

Jetzt ging das schon wieder los. Carsten wollte doch in keinem Fall die Wahrheit sagen, denn dafuer wuerde er garantiert noch strenger bestraft. Er zoegerte. Da bellte ihn der Direktor an, dass er zusammenzuckte: "Woher?"

Carsten schwieg weiter. Direktor Fardas hatte die Nase voll und ging zu den Kruegen, in denen die Rohrstoecke steckten. Er nahm den duennsten, flexibelsten heraus, denn er war der Meinung, dass zum harten Bestrafen der Haende dieser noch geeigneter war, als die Tawsen. Die Meinungen bei den Jungen gingen auseinander, sie wussten nur, dass beide Zuechtigungsinstrumente einem die Traenen in die Augen trieben.

Er liess den Stock durch die Luft pfeifen, ging auf Carsten zu, hielt ihm den Rohrstock vor die Nase und sagte: "Willst du mir immer noch nicht sagen, woher die Zigaretten sind?"

Carsten schwieg weiter. "Wie du willst, strecke deinen rechten Arm vor und oeffne die Hand. Ich werde dir zuerst fuenf Schlaege auf diese Hand geben und dich dann noch mal fragen. Vorher will ich von dir keine Antwort hoeren. Bekomme ich dann immer noch keine befriedigende Antwort, wiederholen wir das ganze mit der linken Hand. Solltest du dann immer noch schweigen, fangen wir wieder mit rechts an. Also Hand raus und mitzaehlen", befahl der Direktor.

Verdammt, was sollte er machen, damit hatte er auch rechnen muessen, dass der Alte heute noch mal nachfragen wuerde. In seine Selbstvorwuerfe hinein hoerte er den Direktor schreien: "Sofort die Hand raus, oder muss dir Herr Harder den Arm festhalten?"

Das wollte Carsten auch nicht, hielt jetzt zoegernd den rechten Arm aus und streckte seine Hand aus. Der Direktor holte weit aus und knallte den Rohrstock hinunter.

Carsten schoss das Wasser in die Augen und er riss die Hand weg. Verflixt der Direx hatte genau die Fingerspitzen getroffen. Wuetend ueber sich selbst wischte er die aufkommenden Traenen weg und hoerte den Direktor sagen: "Na da hast du ja Glueck gehabt, dass du sofort beim ersten Schlag die Hand weggerissen hast. Du kennst ja die Regeln, also beginnen wir von vorne. Hand raus."

Mensch was sollte er bloss machen? Immer noch fiel ihm keine befriedigende Antwort ein und er streckte wieder zoegernd seine Hand zur weiteren Bestrafung hin. Mit unverminderter Kraft knallte der Direktor das Zuechtigungsinstrument auf die Hand des Jungen, der unterdrueckt, gequaelt aufschrie, aber seinen Arm gestreckt liess.

Im letzten Augenblick presste er noch "Eins" hervor. Der naechste wuchtige Hieb des Stock landete auf seiner Handflaeche.

"Zwei", stiess Carsten hervor. Er konnte nichts machen, die Traenen schossen ihm in die Augen und begannen ueber sein Gesicht zu laufen. Verflixt, das musste doch auszuhalten sein, er war doch keine Memme.

Das naechste Mal schnitt das Bestrafungsgeraet in seine Handflaeche und er schrie schon etwas lauter: "Dreiiii."

Da kam ihm ein Gedanke, aber Mist, der Alte hatte ausdruecklich gesagt, dass er die Antwort erst hoeren wollte, wenn die 5 Schlaege vorueber waren. Also musste er die letzten 2 Schlaege noch einstecken, was ihm mit sehr grosser Muehe gelang. Dann durfte er den Arm herunternehmen und er schuettelte ihn wie wild um den Schmerz loszuwerden.

Er hoerte den Direktor fragen: "Bekomme ich jetzt eine Antwort?"

Erleichtert darueber, jetzt endlich seine Antwort loszuwerden, sagte er: "Ich habe die Zigaretten im Hof gefunden. ...., Herr Direktor", fuegte er noch schnell an.

Jetzt war es der Direktor, der vor ihm stand und ihn angrinste. "Und wie sollen die dahin gekommen sein?" fragte dieser ihn.

"Die muss wohl einer von Ihnen verloren haben, Herr Direktor", antwortete Carsten und freute sich ueber seinen genialen Einfall.

Der Direktor seufzte und sagte: "Carsten, Carsten, warum machst du es dir denn so schwer, jetzt hast du zu deinen Vergehen auch noch 'Luegen hinzugefuegt, und ich habe es ueberhaupt nicht gerne, wenn man mich anluegt."

Der Direktor machte eine Pause, um seine kommende Erklaerung richtig wirken zu lassen. Carsten blickte den Direktor verstoert an, was hatte der denn? Seine Erklaerung war doch logisch.

Dann spielte der Direktor seinen Trumpf aus: "Meinst du etwa, daran haette dein Erzieher nicht auch sofort gedacht? Er hat naemlich alle in Frage kommenden Erzieher gefragt, welche Marke sie rauchen und die Marke, die du hattest, war gar nicht dabei. Und andere Leute kommen gar nicht in den Hof. Die Lieferanten und andere Leute kommen durch den anderen Eingang."

Carsten fuehlte sich ertappt und wurde rot bis hinter beide Ohren. Dann bruellte der Direktor: "Und jetzt will ich wissen, woher die Zigaretten sind! Oder wir machen mit dem hier weiter", dabei liess der Direktor den Rohrstock durch die Luft sausen.

Carsten zuckte zusammen und die Schmerzen in seiner rechten Hand erinnerten ihn daran, was mit seiner linken Hand geschehen wuerde, wenn er jetzt keine Erklaerung geben wuerde. Ihm fiel jetzt nun wirklich nichts mehr ein, aber warum sollte er sich die linke Hand auch noch verstriemen lassen? Also die Wahrheit.

Er schoepfte noch mal Atem und sagte dann: "Es sind meine Zigaretten, ich habe sie hineingeschmuggelt."

Der Direktor blickte ihn erstaunt an, wie sollte das denn gehen? "Das musst du mir aber mal genauer erklaeren, aber ganz genau", sagte der Direktor.

Carsten seufzte, aber als er seine Erklaerung abgab, begann er schon wieder zu grinsen: "Die sind noch vom Tag, an dem ich hierhin gekommen bin. Sie waren mit mir in dem Raum, wo ich meine Taschen ausleeren und den Inhalt in die Kassette tun musste. Als ich gerade dabei war, bekamen Sie ein Telefongespraech. Sie waren wohl dadurch abgelenkt und haben nicht aufgepasst. Da habe ich die Zigaretten schnell wieder aus der Kassette rausgenommen und konnte sie weiter geschickt verbergen. Na ja, bis mich die Hofaufsicht damit erwischt hat."

Carsten war sogar etwas stolz darauf, dass er den Direktor hereingelegt hatte. Aber warum legte der denn den verflixten Rohrstock nicht zur Seite, er hatte doch jetzt alles gesagt? Eine Erklaerung gab ihm der Direktor sofort: "Welche Regel hast du jetzt nicht beachtet?"

Ach verflixt, jetzt fiel es Carsten siedendheiss ein, dieses bloede 'Herr Direktor hatte er vergessen. Er gestand seinen Regelverstoss und hoerte zu seinem Entsetzen, wie der Direktor sagte: "Damit du dich das naechste Mal dran erinnerst, wirst du 3 Schlaege auf jede Hand bekommen. Fangen wir jetzt mit der linken Hand an, dann kann sich die andere noch etwas ausruhen", fuegte er grinsend an. "Also los, Hand vor!"

Was sollte er machen, es gab keinen Ausweg, ergeben folgte Carsten dem Befehl. Die ersten zwei Schlaege trieben ihm das Wasser in die Augen, aber er konnte seinen Arm gestreckt halten und die Anzahl der Schlaege nennen. 'Nein, der bringt mich nicht dazu, die Hand wegzuziehen, ich bin doch kein Weichei, haemmerte sich Carsten ein. Aber schon der naechste Schlag machte seine Vorsaetze zunichte. Als habe er auf eine gluehende Herdplatte gefasst, riss er den Arm runter und schuettelte wie wild seine Hand. Verdammt, tat das weh, der schlug aber auch zu, als wolle er testen, ob zuerst der Stock oder seine Hand zerbrechen wuerde.

Ungeruehrt sagte der Direktor: "Ich kann mich nicht entsinnen, dir die Erlaubnis gegeben zu haben, dass du den Arm runter nehmen darfst, also wiederholen wir das Ganze. Arm raus und Hand oeffnen!"

Das konnte der doch nicht machen, seine Hand brannte ja jetzt schon wie Feuer. Als Carsten aber in das entschlossene Gesicht des Direktors sah, wurde er eines Besseren belehrt. Also streckte er, jetzt schon sehr zoegernd und etwas zitternd seinen Arm vor. Das musste doch auszuhalten sein, verflixt noch mal.

Gegen seinen Willen schrie Carsten bei jedem der fuerchterlichen Hiebe laut auf, konnte aber die Zahlen nennen und seinen Arm gestreckt halten. Er schaemte sich zwar fuer seine Schreie, stellte aber fest, dass er, wenn er den Schmerz herausschrie, sich besser auf seine Haltung konzentrieren konnte. Bei der rechten Hand wurde es noch schlimmer fuer ihn, da diese ja auch schon sechs Schlaege erhalten hatte. Der Direktor sah zufrieden, wie diesem Burschen die Traenen ueber das Gesicht liefen und er wie wild den Schmerz von seinen Haenden abzuschuetteln versuchte.

Diesem Burschen wuerde er nicht erlauben, seine Haende abzukuehlen, deshalb sagte er dann auch: "Kommen wir jetzt zu deiner eigentlichen Bestrafung. Ich werde zuerst mal deinen Hintern und deine Oberschenkel etwas mit dem Gurt anwaermen. Also zieh deine Hose aus und leg dich dort auf die Bank!"

Der Direktor waehlte den dicken Gurt und trat wieder hinter seinen Zoegling, der in der Zwischenzeit seine Anweisung befolgt hatte. Er hatte sich absichtlich nicht auf eine Anzahl von Schlaegen festgelegt, er wuerde ihm so viele geben, dass die Strafflaechen gut durchblutet waren.

Carsten hoerte vom Direktor noch die Regeln. Als er sich an den beiden Stuetzen festhalten wollte, zuckte er schmerzhaft zusammen. Er stellte jetzt fest, wie schlecht es war, wenn vorher die Haende schon bestraft worden waren. Aber er biss die Zaehne zusammen und umfasste kraeftig die beiden Holme. Er wollte in gar keinem Fall los lassen. Es war jetzt auch gar nicht die Absicht des Direktors, seinen Zoegling zum Aufspringen zu bewegen.

Mit einer Haerte, die er fuer einen fast 16-jaehrigen fuer angemessen hielt, begann der Direktor mit der 'Anwaermaktion. Als Carsten die ersten 10 Schlaege auf seinen Hintern abgezaehlt hatte, hoffte er, es ueberstanden zu haben. Aber er wurde enttaeuscht, noch weitere 5 mal liess der Direktor das Leder auf seinen Hintern knallen. Dann wurde auch die Durchblutung seiner Oberschenkel mit 15 Schlaegen angeregt. Der Direktor betrachtete zufrieden sein Werk. Die gesamte Erziehungsflaeche war in ein gleichmaessiges Rot getaucht. Dann erlaubte er seinem Zoegling das Aufstehen.

Mit seinen schmerzenden Haenden versuchte Carsten den Brand von seinem Hintern zu reiben. Ihm liefen zwar die Traenen uebers Gesicht, die er wuetend wegwischte, aber sonst war es ja ganz gut gelaufen, aber was wuerde jetzt kommen? Der Direktor liess ihn darueber nicht lange im Unklaren und sagte: "Na, Carsten, dann wollen wir mal deine lange Liste 'abarbeiten."

Dann begann der Direktor die Strafen aufzuzaehlen und Carstens Augen wurden immer groesser. Im Plauderton erklaerte der Direktor: "Fassen wir einige Delikte mal zusammen. Du hast deinen Erzieher als 'Bloedmann tituliert, macht 8 Schlaege mit dem Rohrstock; fuer das Wuetendwerden gegenueber deinem Lehrer und dafuer dass du das Buch auf die Erde geworfen hast, erhaeltst du ebenfalls 8 Schlaege mit dem Rohrstock; und ebenfalls 8 Schlaege mit dem Stock bekommst du fuer das unerlaubte Rauchen, macht also dafuer erst mal 24 Schlaege. Nimm die tiefe Bueckstellung ein, die Regeln sind ja bekannt."

Der Direktor ging zu den Kruegen, um einen geeigneten Rohrstock auszuwaehlen und Carsten bekam den Mund nicht mehr zu. Was hatte der Alte gesagt, 'macht also dafuer erst mal 24 Schlaege, das hiesse ja, es wuerde danach noch weitergehen. Das gabs doch nicht, 24 Schlaege mit einem Rohrstock und dann noch in der verflixten tiefen Bueckstellung. Das konnte der doch nicht machen, sein Hintern war doch jetzt schon ganz schoen wund. Einen Moment kam Carsten der Gedanke, um Gnade zu betteln, aber im Moment haette er sich doch lieber die Zunge abgebissen. 'Ach verdammt, das geht auch vorbei, dachte er trotzig.

"Na los, Carsten, wir wollen heute auch noch mal fertig werden", wurde Carsten aus seinen Gedanken gerissen.

Trotzig nahm Carsten die befohlene Stellung ein. Der Direktor tippte ihm mit dem Stock auf die Haende und sagte: "Tiefe Bueckstellung bedeutet, dass du deine Fussknoechel umfasst und nicht deine Waden. Also tiefer runter, du solltest anstatt zu Rauchen lieber mehr Sport treiben, dann koenntest du das besser."

Mit aeusserster Anstrengung gelang es Carsten, dem Befehl zu folgen. Der Direktor wartete erst gar nicht lange, sondern begann mit angemessener Haerte den Rohrstock auf das ihm dargebotene Gesaess sausen zu lassen. Er war so erfahren, dass er genau wusste, was er einem fast 16-jaehrigen zumuten konnte. Durch kraeftige 'Durchzieher haette er seinen Zoegling bei jedem Schlag zum Hochspringen bewegen koennen. Aber das war gar nicht das Ziel des Direktors. Carsten sollte aber wirklich seine ganze Selbstdisziplin aufbieten muessen, um diese Bestrafung ohne Zusatzschlaege zu ueberstehen. Zum anderen waren dieses heute ja auch nicht die letzten Schlaege.

Es war tatsaechlich die groesste Qual, die Carsten jemals erlitten hatte. Mehrmals rutschten zwar seine Haende etwas hoch und seine Knie knickten etwas ein, aber sofort korrigierte er seine Haltung wieder. Bei den letzten 5 Schlaegen schrie er aber schon so fuerchterlich, wie er es selbst nicht fuer moeglich gehalten hatte. Nachdem ihm das Hochkommen erlaubt worden war, strich er ganz vorsichtig ueber sein welliges Hinterteil. Er atmete tief durch und versuchte seine Fassung wieder zu gewinnen. Was wuerde jetzt kommen, er konnte doch nicht noch mehr Schlaege aushalten.

Der Direktor war aber anderer Meinung und erlaeuterte: "Kommen wir zum naechsten Punkt. Du hast dich einer Bestrafung durch deinen Erzieher widersetzt und ihn vor die Brust gestossen. Ich habe es gar nicht gerne, wenn mein Personal von so einem Rotzbengel wie dir angegriffen wird. Damit das auch in deinen Kopf hineingeht, bekommst du 12 Schlaege mit dem Siebenstriemer. Geh rueber zu dem Gestell dort, damit dich Herr Harder festschnallen kann."

Das schlug bei Carsten wie ein Bombe ein und er wollte den Direktor besaenftigen: "Aber Herr Direktor, ich habe ihn doch nicht angegriffen und meine Bestrafung dann doch auch genommen, Herr Direktor."

Der Direktor, der schon auf dem Weg war, um das Zuechtigungsinstrument zu holen, drehte sich um und sagte: "Carsten, du hast noch Glueck, dass ich das auch als einen minder schweren Fall betrachte, sonst wuerde ich dir draussen im Hof vor aller Augen das Fell gerben. Also widersetze dich jetzt nicht, bevor ich es mir doch anders ueberlege."

Diese Drohung wirkte. Carsten hatte zwar noch keine oeffentliche Zuechtigung miterlebt, aber schon verflixt Schlimmes davon gehoert. Also ging er resigniert und mit haengendem Kopf zu dem Gestell. Es war aehnlich so, wie das aus frueheren Zeiten in England bekannte Birchingpony. Der Zoegling lag schraeg mit weit gespreizten Beinen auf dem Gestell und wurde festgeschnallt.

So erging es jetzt auch Carsten. Die Haende und Fuesse wurden festgeschnallt, dann schnallte Herr Harder auch noch einen breiten Gurt um die Hueften des Zoeglings. Carsten fuehlte sich jetzt voellig schutzlos der bevorstehenden Bestrafung ausgeliefert und konnte keinen Teil des Koerpers bewegen. Es gab keinen Teil zwischen Huefte und Knien, wo die schlimmen, kantigen Lederstreifen nicht hintreffen wuerden.

Aus dem Augenwinkel sah er den Direktor zurueckkommen, der das furchteinfloessende Zuechtigungsinstrument auf den Tisch legte und sich auf einen Stuhl setzte, so dass er ihn gut sehen konnte. Carsten bekam Hoffnung, hatte es sich der Direktor doch noch anders ueberlegt? Es waere zu schoen gewesen, denn zu Carstens Entsetzen stoehnte der Direktor: "Puh, die vielen Zuechtigungen haben mich doch ganz schoen geschafft. Herr Harder, uebernehmen Sie doch bitte diese Bestrafung."

Nein, nicht das auch noch. Carsten brach der Schweiss aus. Der Direktor war im Gegensatz zu Herrn Harder eher ein kleines Kerlchen, aber der Harder, nein. Carsten hatte einmal, als einige Erzieher im Hof mit ihnen Baseball gespielt hatten, die Muskelpakete des Erziehers gesehen, als dieser sein Hemd ausgezogen hatte.

Gegen seinen eigentlichen Willen sagte er: "Bitte Herr Direktor, lassen Sie mich nicht von Herrn Harder bestrafen, Herr Direktor ."

Der Direktor laechelte ihn an und sagte: "Moechtest du lieber von mir bestraft werden?"

"Ja, ja, bestrafen Sie mich bitte, Herr Direktor", kam es eilig aus Carstens Mund.

Der Direktor lachte noch immer und sagte: "Ich fuehle mich sehr geehrt, ich wusste gar nicht, dass meine Bestrafungen so beliebt sind."

Carsten merkte, dass der Direktor sich ueber ihn lustig machte und hatte schon eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, die er zu seinem eigenen Glueck noch rechtzeitig hinunterschluckte.

Der Direktor sagte dann hart: "Herr Harder, fangen Sie an, ich werde fuer unseren Zoegling das Zaehlen uebernehmen, ich glaube naemlich, dass der etwas anderes zu tun haben wird."

'Der will, dass ich kreische, winsele und um Gnade bettele, den Gefallen werde ich ihm nicht tun, ging es durch Carstens Kopf. Dann hoerte er das gewaltige 'Rosch als die 7 Lederstraenge die Luft durchschnitten. Fuer Bruchteile von Sekunden glaubte Carsten gar nichts zu spueren, aber dann durchfuhr ein unvorstellbarer Schmerz seinen ganzen Koerper. Obwohl er die Zaehne fest aufeinandergebissen hatte, stiess er einen langgezogen Schrei aus. Unbeeindruckt nannte der Direktor die Zahl.

'Rosch' das naechste Mal durchschnitten die Lederstraenge die Luft. Carsten schrie noch lauter, versuchte sich aufzubaeumen und riss wild an seiner Fesselung. Wie aus weiter Ferne hoerte das 'Zwei des Direktors.

'Rosch' wieder dieses schon furchteinfloessende Geraeusch. Dieses mal waren viele der Lederstraenge auf Carstens Schenkelinnenseiten gelandet, und gequaelt schrie dieser auf. Nein, das wuerde er nicht aushalten, noch 9 solcher Schlaege, aber was sollte er machen? Carsten konnte seine Überlegungen nicht fortfuehren, denn nach dem 'Drei des Direktors hoerte er schon wieder die Riemen durch die Luft sausen.

'Rosch' wieder ein markerschuetternder Aufschrei und das monotone Abzaehlen des Schlages durch den Direktor.

'Rosch' der naechste fuerchterliche Hieb landete auf seinen Hinterbacken und Oberschenkeln. Durch Carstens Geschrei hindurch hoerte man das erste Mal: "Bitte, nicht mehr schlagen."

Aber der Direktor zaehlte unbeirrt weiter "Fuenf."

'Rosch' der Schmerz, den Carsten jetzt spuerte, uebertraf alles Bisherige. Einige der Strangenden waren genau in die Kerbe seines Hinterns gelandet. Carsten schrie so laut, wie es die Luft in seinen Lungen zuliess, und konnte sich auch nicht wieder beruhigen. Gluecklicherweise hoerte er den Direktor sagen: "Das war Nummer 6, ich denke, Herr Harder, wir sollten Carsten eine kleine Pause einraeumen."

Carsten atmete etwas ruhiger durch und versuchte sich zu beruhigen. Was sollte er bloss machen, mit Grauen dachte er an die naechsten 6 Schlaege. Er heulte weiter in sich hinein und begann jedes einzelne Vergehen der letzten Woche zu bereuen. Nach einer Weile setzte sich der Direktor wieder und sagte: "Kommen wir also zur zweiten Haelfte."

'Rosch' wenn Carsten vielleicht gedacht hatte, dass er nach dieser kleinen Pause die Schlaege besser ertragen koennte, so hatte er sich gewaltig geirrt. Mit der Anzahl der Schlaege wurde seine Kehrseite immer empfindlicher. Er konnte nicht mehr, er stoerte sich nicht mehr an seine Vorsaetze zu Beginn der Bestrafung und schrie verzweifelt um Gnade. Der Direktor liess sich dadurch nicht stoeren und zaehlte: "Sieben."

'Rosch' "Aaaaaauuu, bitte, bitte schlagen Sie mich nicht mehr. Ich werde alles tun, aber bitte schlagen Sie mich nicht mehr."

Durch seine Schreie und Bitten hindurch hoerte man das 'Acht des Direktors.

'Rosch, jetzt waren nur noch Carstens Schreie, sein Kreischen und das Bitten um Gnade zu hoeren unterbrochen von dem sturen Weiterzaehlen des Direktors. Noch dreimal war das 'Rosch des Siebenstriemers zu hoeren, dann endlich die Erloesung fuer Carsten als der Direktor 'Zwoelf sagte.

Carsten war nur noch ein Haeufchen Elend. Seine ganze Hinterseite pochte vor Schmerz und dazu kam noch die Schmach, dass er entgegen seiner Vorsaetze geschrieen und um Gnade gebettelt hatte. Aber warum schnallten die ihn denn nicht endlich los?

Da trat der Direktor wieder vor ihn und sagte: "So, Carsten, ganz fertig sind wir ja noch nicht fuer heute."

Carsten riss entsetzt die Augen auf und starrte den Direktor mit seinem traenenueberfluteten Gesicht an. Der Direktor erklaerte: "Dass du mich an deinem Ankunftstag mit den Zigaretten hintergangen hast, kann ich dir ja noch verzeihen und werde dich dafuer heute nicht mehr bestrafen. Aber dass du mich heute angelogen hast, das kann ich nicht durchgehen lassen. Ich denke, dass dein Hintern und deine Oberschenkel fuer heute genug bestraft sind, daher werde ich dir diese Bestrafung auf die Waden geben, und zwar auf jede, 3 Schlaege mit der Reitgerte."

Oh Gott, Carsten wollte schon wieder anfangen, um Gnade zu betteln. Er liess es dann aber doch, er sah ein, wie er ja eben erst erfahren hatte, dass er keine Gnade erwarten konnte. Er dachte nur daran: 'Nur noch sechs Schlaege, dann ist alles vorbei.

Auch diese letzten 6 Schlaege auf seine empfindlichen Waden brachten Carsten dazu, in den hoechsten Toenen zu kreischen. Dann war aber endlich seine Bestrafung vorueber, Herr Harder schnallte ihn los und half ihm hoch. Er musste sich dann auch noch die Ermahnungen des Direktors anhoeren und versprach hoch und heilig, es nie wieder dazu kommen zu lassen, dass er in den Traenenraum musste. Dann wurde er entlassen und zog sich aeusserst vorsichtig seine Turnhose ueber die gluehenden Hinterbacken. In einem Art 'Entengang watschelte er hinaus, denn er wollte vermeiden, dass sich die aeusserst schmerzhaft getroffenen Stellen an den Schenkelinnenseiten aneinander rieben.

Die beiden Erwachsenen raeumten noch die Zuechtigungsinstrumente an die Seite, dann verabschiedete sich Direktor Fardas von seinem Angestellten und machte sich auf den Weg nach Hause. Tief sog er die frische Luft ein und freute sich auf das Wochenende, das hoffentlich stoerungsfrei verlief. Da kam ihm Herr Zisch mit seinem Fahrrad entgegen. Der Direktor ueberlegte kurz und er erinnerte sich, dass Herr Zisch auch in dem Haus Nummer 11 wohnte, wo Olaf seinen gefaehrlichen Streich veruebt hatte.

Er kannte Herrn Zisch nur fluechtig, der jetzt anhielt und Herrn Fardas begruesste. Sie sprachen ueber die gestrige Tat von Olaf, und Herr Fardas erklaerte, dass er seinen Sohn und auch dessen Freund hart bestraft haette und sowas bestimmt nicht wieder vorkommen wuerde.

Herr Zisch antwortete: "Na ja, und dann haben Sie ihn ja auch noch zusaetzlich dadurch bestraft, dass Olaf sich heute Morgen bei uns entschuldigen musste."

Herr Fardas sah seinen Gespraechspartner etwas verstoert an: "Wieso..., was denn..., war Olaf etwa heute Morgen bei Ihnen?"

Herr Zisch antwortete: "Ja, wissen Sie das denn nicht? Ich dachte, Sie haetten ihn geschickt. Olaf war heute Vormittag bei allen Mietparteien im Haus und hat sich fuer seinen Streich entschuldigt."

Herr Fardas sagte: "Nein, davon wusste ich gar nichts, ich habe ihn nicht geschickt, das war wohl seine eigene Idee."

Herr Zisch sagte: "Na, dann muss ihn sein Gewissen ja ganz schoen gequaelt haben. Dann ist diese Entschuldigung ja noch hoeher zu bewerten, soviel Mut haette ich einem so kleinen Burschen gar nicht zugetraut. Na ja, wir im Haus haben uns jedenfalls sehr darueber gefreut."

Die beiden Maenner verabschiedeten sich, Herr Fardas ging gut gelaunt weiter und dachte voller Stolz: 'Das ist eben mein Sohn.


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