Innenansichten


by Ludwig <Cane@bossmail.de>

Innenansichten

Ludwig schwieg bei der Aufnahme in das neue Erziehungsheim.

"Er will nicht, sagte der Heimleiter zu Igor. Hier, lesen Sie seine Akte, geboren am 28. 12. 1982, dann bekommt er eben seine Willkommenszuechtigung am 29. Dezember", sagte er wissend laechelnd an den Erzieher Igor gewandt.

"Dann weiter im Text. Montag kommt der Heimarzt, dann kann die Untersuchung fuer die Willkommenszuechtigung am 29. Dezember stattfinden. Gerti, welche Nummer kriegt der Zoegling?

"Zwoelfnullneun" antwortete die Frau an der Schreib-maschine.

Zwoelfnullneun, das ist also deine Nummer, sagte der Heimleiter. Und Sie, Igor, uebernehmen seine Betreuung bis Montag. Danach sehen wir weiter. Bis dahin Einzelarrest im Block B, vorher der uebliche Vollzug fuer Siebzehnjaehrige. Und bringen Sie Zwoelfnullneun gleich mal auf Vordermann. " Geht in Ordnung ", sagte Igor. Der Heimleiter trat vor Ludwig hin und fasste ihn am Halsaus-schnitt seines Pullovers. "Zwoelfnullneun, wir sehen uns wieder", sagte er. "Du wirst schon noch lernen, dich zu fuegen. Fuehren Sie den Zoegling ab!"

"Zum Hinterausgang", befahl ihm Igor auf der Treppe. Ludwig betrat einen Hof, der so sauber war, als haette jedes Krue-melchen Erde zwischen den Pflasterfugen seinen vorschriftsm-aessigen Platz. Das Geviert, vielleicht zweihundert mal fuenfzig Meter gross, war von langgezogenen, trueben Klinker- und Fach-werkbauten umgeben, alle mit verstrebten, vergitterten Fen-stern.

Vor einer Tuer des rechten Gebaeudetrakts befahl Igor: "War-ten!" Dann riss er die Tuer auf und rief: "Talbach, heraustreten. Mit Sack und Schere!" Umgehend erschien ein schlaksiger Junge, nahm Haltung an und meldete: "Zoegling Talbach zur Stelle"!

Igor zeigte auf Ludwig. "Haarschneiden, zum Duschraum mit ihm, , Duschen, dann Kleider fassen. "Zu Befehl", rief Talbach und trat an Ludwigs Seite. Als Igor ihnen die naechste Tuer zu dem kalten gekachelten Raum mit zwei Reihen Duschkoepfen aufschloss, schaffte Talbach im Laufschritt einen Schemel herbei, wies Ludwig an, sich zu setzen, und machte sich an sein Haar, waehrend Igor zigarettenrauchend zusah.

"Gut so", lobte er Talbach zwischendurch. "Alles runter! Eine richtig schoene Platte. Und ein bisschen munterer, Talbach!" Die Schere war stumpf, riss und zerrte schmerzhaft im Haar. Ludwig zuckte zusammen.

Igor lachte. "Lange nicht mehr beim Friseur gewesen, Zwoelf-nullneun, was? Nun mal los, das genuegt. Kleider aus, unter die Dusche. Talbach, du kehrst gleich die Haare auf. Und die Kla-motten in den Kleidersack".

Ludwig zog sich voellig nackt aus und lief wie befohlen unter die Reihe der Duschkoepfe. Igor liess ihn froestelnd stehen und begann seine Klamotten sorgfaeltig zu untersuchen. Er genoss Ludwig froesteln zu sehen. "Du kannst ja versucht haben, Zigaretten oder sogar Drogen rein zu schmuggeln, was ich Dir nicht geraten haben will. Eine oeffentliche Auspeitschung durch deinen Block waere Dir sicher! Du muesstest langsam nackt durch die Gasse von dreissig Mitzoeglingen laufen, die dich mit ihren Koppeln, manche schlagen immer mit der Schnalle, peitschen muessen." Dann oeffnete er das Zen-tralventil. Heisses Wasser spruehte hervor. "Da vorn liegt Seife, rief er. Einseifen", und damit drehte er das Ventil zu.

Ludwig rieb mit dem rauhen, schmierenden Seifenstueck seine Haut ein, und schon platschte wieder Wasser ueber ihn, diesmal eis-kalt.

"Talbach, ein Handtuch", rief Igor. "Und gib ihm seinen Klei-dersack. Er kann ihn selbst tragen. Dann, bevor Ludwig sich hat abtrocknen koennen, winkte er die beiden Jungen ungeduldig auf den windigen Hof hinaus".

Den Kleidersack vor dem Bauch, lief Ludwig nackt bibbernd ueber den Hof, er wartete, bis Igor die Kleiderkammer aufschloss, und sah zu, wie im Eiltempo Kleidungsstuecke und andere Sachen herbeigeholt und vor ihn hingeworfen wurden. " Zieh nur die Turnhose ueber, nimm deine Sachen untern Arm und komm mit! " befahl Igor.

Ludwig konzentrierte sich darauf, alle Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen und mechanisch zu gehorchen, musste jedoch feststellen, dass sich der Befehl gar nicht so ohne weiteres befolgen liess. Erst als er unter Igors drohenden Blicken in die Holzpantinen schluepfte und die Kleinteile wie Loeffel, Becher, Blech-schuessel, Zahnbuerste, Zahnputzpulver und Seife vorsichtig auf die Stoffsachen packte, konnte er den Stapel aus Drillichzeug, einer runden Muetze, Unterwaesche, Nachthemd und Handtuch auf den Armen balancieren.

"Auf den Hof mit dir", sagte Igor und ging mit langen Schritten auf den gegenueberliegenden Gebaeudetrakt B zu. Dort schloss er eine Tuer auf, die zu einem Zellengang fuehrte.

"Das ist deine Zelle, Zwoelfnullneun, sagte Igor. Leg deine Sachen ab. Einordnen kannst du spaeter".

Wieder lief Ludwig hinter Igor ueber den Hof. Zwischen zwei Gebaeuden kamen sie auf einen roten Schlackenplatz. "So, da sind wir", sagte Igor, zog eine neue Zigarette heraus, steckte sie an und stiess den Rauch aus. "Hier treiben wir Sport. Mannschafts- und Einzeltraining. Und damit du einen Begriff davon kriegst, erst mal zwanzig Laufrunden. Los, und zwar hurtig!" Ludwig rannte los, bemuehte sich, keine Ecken des etwa vierzig mal zwanzig Meter messenden Gevierts zu schneiden, das Tempo gleichmaessig beizubehalten. Nach der Endrunde blieb er schwer atmend vor Igor stehen. "Liegestuetze," befahl Igor. "Du zaehlst laut mit, Zwoelfnullneun. Bis fuenfzig". Nach dem dreissigsten keuchte er. Seine Arme begannen zu zit-tern. Muehsam stemmte er sich weiter auf, bis er nach dem fuenfundvierzigsten schliesslich liegen blieb.

"Weiter, weiter, befahl Igor. Keine Muedigkeit vorschuetzen". Fuers Unterbrechen zehn zusaetzliche dazu. "Ich kann nicht mehr", japste Ludwig. "Was du aushaeltst, bestimmen wir, nicht du", sagte Igor und stiess ihn mit der Stiefelspitze hart ins Gesaess. "Los, es fehlen noch fuenfzehn. Keiner wird vergessen! Auf und nieder, auf, nie-der..." Nach dem fuenfzehnten Liegestuetz wackelten Ludwigs Arme wie Pudding. "Aufstehen!", schrie Igor ihn an. "Mach den Hasen, schoen hop-sen, weiter, weiter. Und haeltst du wohl die Arme ausgestreckt, Zwoelfnullneun! Eine Extrarunde!"

Jetzt musste sich Ludwig keine Muehe mehr geben, das Denken auszuschalten. Mit zunehmender Erschoepfung spuerte er, wie sich sein Kopf in eine warme breiige Masse aufloeste, die ausser Be-fehlen nichts mehr registrierte.

" Halt, stopp ", rief ihm Igor zu, als er wieder bei dessen blitzenden Stiefelschaeften angekommen war. " Zum Schluss nur noch ein bisschen Haertetraining fuer unsere zukuenfti-gen Sportstunden. Leg dich aufs Kreuz, ja, hinunter mit dir in die Schlacken. Die Jungs nennen das hier den >Blutacker<, und sie wissen, warum. So, Zwoelfnullneun, und jetzt schwimmst du quer ueber den Platz, in Rueckenlage, und eins und zwei und drei - willst du dich wohl bewegen! " , schrie er, baute sich ueber Ludwig auf und setzte einen Stiefel auf seine Brust. " Du kommst nicht vom Platz, bis du die Strecke hin- und zurueck geschwommen bist. Also, es geht weiter, und eins und zwei und drei, ja, weiter, und kraeftig mit Armen und Beinen rudern ... "

Einen Zentimeter nach dem anderen robbte Ludwig ueber die rauhe Schlacke. Sie riss an seiner Haut, schrammte ihn bis aufs Blut, bis auf die Nervenenden. Er stoehnte leise.

" Weiter, weiter ", befahl Igor, "und eins und zwei ..". Noch bevor er die Mitte des Gevierts erreicht hatte, stroemten Ludwig Traenen uebers Gesicht. Seine Turnhose rutschte herunter, verhedderte sich an den Fuessen, blieb dann irgendwo liegen. Der Hof dehnte sich bis in die Unendlichkeit aus, die Welt bestand nur noch aus Schlacke und Schmerzen. Ludwig konnte es kaum fassen, als die Qual dann ploetzlich vorbei war. "Aufstehen", kommandierte Igor.

Ludwig vermochte sich nicht mehr auf den Beinen zu halten. Er sackte in die Knie. "Aufstehen" wiederholte Igor. "Wird's bald. Gerade stehen, Schultern zurueck, Kopf hoch, Arme und Haende langgestreckt! So, und jetzt hol deine Turnhose. Und zeig deinen Ruecken her. Na, der sieht ja boese aus. Und dein Arsch ist auch gut aufgerauht! Deine Schuld wenn Du deine Turnhose verlierst und hier nackt vor mir robbst. Wir gehen beim Sanitaeter vorbei. Das naechste Mal schwimmst Du auf dem Bauch, ich rate Dir mit Hose!" Hinter Igors knirschenden Stiefeln torkelte Ludwig zurueck ueber den Hof, zog sich am Gelaender die Stufen zum Haupthaus em-por, waehrend Igor auf ihn wartete, ihn im Auge behielt wie ein Insekt.

"Hier entlang", befahl er. "Und denk nur nicht, das waere schon alles gewesen. Wenn's erst mal richtig hart auf hart geht, schaffst du die Treppe nicht mehr allein".

Vor Ludwigs Augen flimmerte es. Igor klopfte an eine Tuer. Ein weissgekleideter Mann, eine neue Stimme, die ihm befahl: Hosen runter! Dann fahr ihm eine Jodquaste ueber den Ruecken und beide geschundenen Arschhaelften.

Ludwig schrie gellend auf. "Zur Zelle, Block B" , befahl Igor. Dort angekommen, stiess er Ludwigs Zellentuer auf. Neunzehn Uhr Abendessen, sagte er. An-schliessend kannst du hier Ordnung schaffen. Ich komme und nehme die Zelle ab.

Die Tuer fiel ins Schloss. Ludwig sackte wimmernd auf die Dielen-bretter, kroch dann zum Waschschuesselstaender, rappelte sich muehsam hoch und kuehlte sein gluehendes Gesicht. Das Wasser schmeckte nach Rost, war schal und abgestanden, aber er trank in gierigen Zuegen. Dann versuchte er sich zu saeubern, seine Haen-de, die geschundenen Arme, die Fuesse, Brust und Bauch. Er war mit dem Waschen noch nicht fertig, als Schritte laut wurden.

Alle Zoeglinge in Turnhosen raustreten! Zwei Erzieher, darunter wieder Igor, standen im Gang, jeder mit einem Zinkeimer in der Hand. In dem einen Eimer steckten in Wasser eingeweichte Haselstoecke, im anderen der grosse Jodpinsel. Aus den benachbarten Zellen traten Tom und Steve. Tom musste sich ueber den Schemel legen und sich rechts und links an den Holzbeinen festhalten, waehrend der zweite Erzieher, seinen Kopf zwischen die Beine nahm. Dr. Feltes, der Heimarzt, beobachtete mit Interesse die Zuechtigung. Der zweite Erzieher straffte Tom die Turnhose, Igor zog ihm den Stock ueber. Zwischen den Beinen des zweiten Erziehers musste Tom laut mitzaehlen. Nach dem fuenften Schlag begann er zu wimmern, beim achten schrie er auf. Als die Pruegeltortur beendet war, riss Igor ihn hoch. Tom musste die Hose herunterlassen, sein Schwanz hob sich halbsteif bis er Jod ueber die gestriemte, geplatzte Haut seines muskuloesen Arschs gepinselt bekam. Der Schmerz explodierte in seinem Kopf, und vor seinen Augen begann es zu flimmern.

Steve troestete Tom, als die Strafkolonne vier Zellen weitergezogen war und Peter, der schon 18 war, 15 Doppelschlaege auf seinen kraeftigen Nacktarsch uebergezogen bekam. Er wurde an den Schemel gefesselt und beide Erzieher schlugen im Takt von rechts und links fuenfzehn mal voll ausholend mit den frischen gewaesserten Haselstoecken zu.

" Jeder hier faengt sich mal die Fuenfzehn " sagte er. " Du denkst, das haeltst du nicht aus. Aber nach ein paar Tagen denkst du nicht mehr dran". Zu Ludwig sagte er, " Schlimm wird die von der Heimleitung festgelegte Willkommenszuechtigung fuer dich Ludwig, die in diesem Monat am 29. befohlen ist. Alle Neuen muessen dann im Strafraum antreten! Das Strafmass ist auf 30 Hiebe festgesetzt. Hoffe nicht auf den Arzt, der hat noch jeden ungestriemten frischen Arsch hier als zuchtfaehig getestet und erklaert ". Ludwig war zwar erschrocken als er die frischen Striemen des Haselstockes auf Toms Hintern sah, und er Peter wimmern hoerte, wollte aber nicht klein beigeben und versprach sich die Zuechtigung auszuhalten.

Anschliessend nahm das sonntaegliche Reinemachen seinen ge-wohnten Verlauf: Boeden schrubben, Kamm und Zahnbuerste saeubern, aus Stoff- und Schuhnaehten Dreck rauskratzen. Abends wurde Tom von Igor als einziger aus dem B-Block unter die heisse Dusche geschickt. Als das heisse Wasser sein Gesaess und die Oberschenkel traf, biss er sich fast den Finger durch, um nicht gellend aufzuschreien. Alle anderen mussten wieder unter die kalte Dusche. Die Gruppe der Älteren aus dem A-Block liess der Erzieher fuenf Minuten langsam unter den kalten Brausen vor und zurueck treten, so dass deren ganze Koerper den kalten Guss spuerten. Peters Arsch zeigte deutlich die Spuren der Doppelschlaege. Zwei hatten auch die Oberschenkelinnenseiten getroffen, die sich blau hochwoelbten. Nur Peters Arsch duerfte das kalte Wasser genossen haben.

Im weiteren Verlauf der Woche wurde Ludwig dann zum Heimarzt Dr. Feltes zitiert. Mit Vollmond war das Wetter umgeschlagen, der Himmel hatte endlich aufgeklart. Durch das Fenster von Feltes Arbeitszimmer fiel warmes Sonnenlicht. Warte einen Augenblick, Zwoelfnullneun, sagte Dr. Feltes vom Schreibtisch her, auf dem Ludwig einen etwa siebzig cm langen geschaelten Rohrstock sah. In seinem letzten Heim hatte er einmal schaudernd den gestriemten Arsch eines Kameraden nach einer Rohrstockzuechtigung gesehen. Was sollte ein Rohrstock beim Arzt?

Dr. Feltes musterte Ludwig und wandte sich dann an die junge Krankenschwester, die in kurzem weissen Rock und strammer Bluse hinter dem Schreibtisch sass.

"Das also ist Zoegling Zwoelfnullneun, Ruth. Nehmen Sie seine Kennummer auf. " Dann kam er auf Ludwig zu, ging um ihm herum und besah ihn von oben bis unten. " Kinn hoch, Schultern zurueck. Dann wollen wir mal ", sagte er. " Alles ablegen. Dort auf den Stuhl "

Ludwig zog sich unsicher bis auf die Unterhosen aus, faltete vorschriftsmaessig die Sachen, legte sie auf Kante und stellte seine Pantinen ordentlich unter den Sitz.

"Zieh auch deine Unterhose aus!" Ludwig lief rot an und blickte zum Schreibtisch!. "Los, mach schon", befahl Dr. Feltes, kam auf ihn zu und streifte ihm die Hose bis auf die Schenkel herunter. "Eine halbe Erektion", stellte er fest, "_s_e_x_uelle Reaktion normal." "Den Handschuh bitte", die Schwester gab ihm einen Gummihandschuh. Ludwig stand mit den Haenden vor seinem immer noch halbsteifen Schwanz und rotem Kopf vor dem Stuhl mit seinen Zoeglingsklamotten.. Dr. Feltes kommandierte: "Haende weg" griff unter Ludwigs Sack, hob seinen Schwanz an, streifte die Vorhaut zurueck: "Nichts versteckt, sauber!" Dreh dich um, Beine spreitzen, buecken, stuetz die Haende auf den Schreibtisch" Dr. Feltes trat dann von hinten an Ludwig heran, hielt ihm im Genick mit der linken Hand fest, nickte der Schwester zu, und fuehrte seinen Zeigefinger in Ludwigs Anus ein tastete grob den Enddarm ab. "Keine Drogen versteckt!"

Dann hoerte er das Herz ab, mass den Blutdruck, kommandierte zum zweiten mal: "Buecken" griff voll in die Arschbacken und sagte zu der Schwester: "Geben Sie mir den Rohrstock, ich muss sehen ob dieser Arsch die Willkommenszuechtigung am 29. aushalten wird" Der Arzt schreitet um Ludwig herum. Dann legt er den Rohrstock quer ueber seine Backen, um Mass zu nehmen. Er holt aus, Ludwig hoere das Sausen des Stocks, zuckt zusammen, ein feiner roter Striemen zeichnet sich ab. Genau auf diesen Striemen zielt auch der zweite Schlag. Ludwig schreit auf. Der charakteristische Doppelstriemen wird dunkelrot. Dr. Feltes fuehlt die gespannte Haut, kein Blut: "Notieren Sie 1209 gesund zur Willkommenszuechtigung am Mittwoch, den 29.! Noch immer mit rotem Kopf zieht sich Ludwig rasch an.

Als Igor am Abend –heute unter der warmen Dusch- den Doppelstriemen sieht grinst er und vergisst nicht Ludwig seine Willkommenszuechtigung einen Tag nach seinem 18. Geburtstag anzukuendigen.

In dem Heim gab es soviele Neuzugaenge, dass am 29. Dezember eine ganze Gruppe ausserhalb des Strafraums auf ihre Zuechtigung warten musste! Auf den Strafvollzug warten zu muessen erhoehte die Furcht und Angst. Jeder hoffte, dass er als erster antreten muesse. Die Zoeglinge wurden nach ihrem Alter aufgerufen. Ihnen war befohlen nackt auf der harten Holzbank im Flur vor dem Strafraum zu warten. Ludwig war Nr. 6, der erste in der Reihe der 13 Neuzugaenge, der heute aelter als 17 war.

Durch die dichte Tuer hat Ludwig, wie seine Leidensgenossen, 150 Hiebe auf die nackten Ärsche der ersten fuenf Neuen zischen hoeren muessen und bis endlich Nr. 5 heraus kam die ersten vier gestriemten Zoeglinge vor sich mit dem Gesicht zur gegenueberliegenden Wand stehen sehen muessen. So nahm seine Angst und Furcht zu, konnte er doch bei Nr. 4 dreissig saeuberliche quer gezogene Striemen vom Arschansatz bis zu den Oberschenkeln zaehlen. Sein Mund trocknete aus. Die nackten Kameraden vor sich liessen aber auch seinen Schwanz schwellen.

" 1209 " droehnte Igors Stimme durch die Tuer des Strafraums.. "Es gibt doch nix Gemeineres, als mit wackeligen Beinen zum Strafvollzug zu gehen", dachte Ludwig. "Man zittert dabei, und der denkt womoeglich noch, ich haette Angst vor ihm."

Die Zeit war noch nicht gekommen, dass es ihm gleichgueltig war, was Igor von ihm dachte. Noch spielte er die Rolle des gelassenen und unerschuetterlichen Zoeglings.

Er trat in einen Raum, der etwa fuenf Meter im Qua-drat mass. Dann fiel die Tuer ins Schloss, und Ludwig hoerte, wie ein Riegel vorgelegt wurde. Er blickte sich um. An der rechten Sei-te stand ein kleiner Schreibtisch mit einem Stuhl dahinter. Gegenue-ber der Tuer, unter dem vergitterten Fenster, stand ein einfacher, solide gebauter Holztisch - der Pruegeltisch. Links an der Wand, waren nur ein Paar Garderobenhaken. Es hingen aber weder Maentel noch Jacken daran, sondern lediglich die Schlaginstrumente, Paddel, eine Riemenpeitsche , ein gewaesserter Rohrstock und ein Lederriemen. Der Junge fuehlte sich jetzt sehr allein, war aber nicht allein. Igor stand nachlaessig gegen den Pruegeltisch gelehnt und grinste amuesiert. Ein unheilvolles Vorzeichen, das Ludwig schon auf dem Hof zu deuten gelernt hatte "Guck sie dir ruhig an", sagte Igor spoettisch. "Die werden gleich bei dir tanzen."

"Du wirst nicht schreien!" befahl sich Ludwig. Er merkte, wie ihm die Schweissperlen auf die Stirn traten, aber er schwieg und taeuschte wiederum eiserne Gelassenheit vor. "Du wirst nicht schreien! Beiss die Zaehne zusammen und halt die Schnauze!" "Na, dann woll'n wir mal anfangen", sagte Igor gemuetlich. Igor fasste Ludwig ins Genick und drueckte sein Gesicht auf den Tisch. "Du kannst es dir ganz bequem machen", hoehnte er. Ludwig hoerte, wie Igor das Paddel vom Haken nahm und sich in Positur stellte. "Nicht schreien! Zaehne zusammenbeissen! Schnauze halten."

Das Paddel pfiff durch die Luft. "Eins", zaehlte Igor. Ludwig zuckte, als der erste Schlag seinen nackten Hintern und den noch frischen Doppelstriemen traf. "Zwei. Vor Schmerzen streckte er sich, so dass er fast waagerecht auf dem Tisch lag. Mit dem Fuss riss Igor Ludwigs Beine wieder nach unten. "Drei". Ludwig begann leise zu wimmern. Das unterdrueckte Schreien drohte ihn zu ersticken. Er wuergte und hustete. "Fuenf." Ludwig bruellte los, so laut er konnte.

Gleich dem unbeirrbaren langsamen Rhythmus einer Maschine klatschte das Paddel immer wieder auf seine nackte Sitzflaeche. Nach den ersten zehn Hieben wechselte Igor zur Riemenpeitsche, nach dem 20. zum Rohrstock. "Dreissig", zaehlte Igor schliesslich.

Die Schlaege hoerten auf, und Ludwig wurde losgelassen. Sein Schreien ging in Keuchen und Stoehnen ueber. Dann schnappte er muehsam nach Luft. Igor zog ein Taschentuch hervor und wischte sich den Schweiss von der Stirn. "'Ein Hundeleben, das man fuehrt", sagte er voller Selbstmitleid. "Nie hat man puenktlich Feierabend, und wenn man nach Hause kommt, ist das Essen kalt." "Warum laesst er mich jetzt nich' auf meine Zelle?" dachte Ludwig. "Warum muss ich mir so'n Quatsch noch anhoer'n?" "Na, dann woll'n wir mal weitermachen", sagte Igor.

Ludwigs Entsetzen war wohl zu offenkundig, denn er brach in droehnendes Gelaechter aus. Bestimmt hatte er viel Freude an seinem Opfer. "Ja, dachtest du denn, der Spass waere schon vorbei? Ab dem 18. Geburtstag gibt es hier 60 Hiebe" sagte Igor lachend, Du hast es Dir selbst zuzuschreiben, dass Du den 22. Dezember verpasst hast! Vergnuegt klatschte -Igor sich auf die Schenkel.

Er zerrte den Jungen wieder ueber den Tisch, und die Prozedur be-gann aufs Neue. Dieses Mal schrie Ludwig schon bevor er ueberhaupt getroffen war "Einunddreissig", zaehlte Igor. Das Schreien schaffte eine, wenn auch nur winzige Schmerzer-leichterung. "Zweiunddreissig" Der Junge schrie, so laut er konnte. "Dreiunddreissig." Schreien - und im Rhythmus der Schlaege atmen, das war die beste Methode.

"Vierunddreissig." Vielleicht war es ja nur Selbstbetrug. Aber da er das Schreien doch nicht unterdruecken konnte, machte Ludwig aus der Not eine Tugend und redete sich ein, dass es ihn erleichterte. Er hatte ein Motiv erfunden, das seinen Mangel an erduldender Haerte ent-schuldigte und die Kapitulation vor dem Schmerz rechtfertigte. Dar-um war er auch nur noch eine gequaelter Zoegling und schrie seine Pein hemmungslos hinaus. Er schrie - schrie, bis Schrei und Schmerz zu einer unloeslichen Einheit verschmolzen. "Sechzig", zaehlte Igor und haengte den Rohrstock zurueck. "Feierabend fuer heute", gebot Igor.

Ludwig erhob sich schliesslich taumelnd vom Pruegeltisch und tastete vorsichtig nach den Striemen, die er jetzt den noch sechs Wartenden wuerde zeigen muessen. Peinlich war nur sein halbsteifer Schwanz als er daran dachte. Igor wurde von seinem Kollegen Streng abgeloest. Wenigstens davor war Ludwig bewahrt geblieben. Streng schlug mit einem Schlaginstrument, das meistens, irrigerweise, als Ochsenziemer bezeichnet wurde. Fuer dieses deutsche lndustrieerzeugnis hatte jedoch kein unschuldiges Rindvieh die Zutaten geliefert. An einem zollstarken, etwa zwanzig Zentimeter langen Holzstiel befand sich ein drahtdurchwirkter Voligummistrang, der sich zur Spitze hin verjuengte. Das ganze Teil war etwa neunzig Zentimeter lang und wie Streng sagte fuer zwanzigjaehrige Vollaersche bestimmt. Strengs Zoeglingen war eine Woche Krankenstube sicher.

Allmaehlich lernte Ludwig in diesem Heim , Schmerzen besser zu verkraften. Bei der Arbeit kreisten seine Gedanken nur um die Frage, wie er um Hausstrafen - 15 ueber den Schemel - herauskommen konnte. Ein Arbeit ausserhalb des Heimes musste er kriegen, selbst wenn die Arbeit dort Schwerstarbeit bedeutete.

Zwei Tage hatte sich Igor, ausser den ueblichen Spind- und Bettenkontrollen, nicht weiter mit Ludwig befasst. In der Nacht von Samstag auf Sonntag jedoch erschien er mit Dr. Feltes in seiner Zelle. Ihre Handscheinwerfer schnit-ten Ludwig in die Augen, blendeten ihn.

Igor kommandierte: "Raustreten, Zwoelfnullneun. Onaniekon-trolle ! Das ist ein Befehl, schrie er. Raustreten, habe ich gesagt, und das heisst auf der Stelle, sofort." Ludwig stand wie angefroren vor seinem Strohsack. "Halt dein Nachthemd hoch", befahl Igor. "Nein, doch nicht so. Dein Pissgeschirr wollen wir gar nicht sehen. Sagen Sie's ihm, Dr. Feltes". " Das Hemd wie eine Schuerze vorstrecken ", sagte Dr. Feltes. " Wie Mama unterm Apfelbaum ".

Ludwig hielt sein Nesselnachthemd vor sich ausgebreitet, und Igor leuchtete es mit dem Scheinwerfer ab. "Hab ich's mir ge-dacht", sagte er. "Schauen Sie sich das an, Dr. Feltes. Die Sau hat gewichst". "Ich weiss nicht ... ", sagte Dr. Feltes.

"Ich aber", sagte Igor und rotzte Ludwig einen langen gelblichen Spuckefaden ins Hemd. "Ich weiss nicht nur, ich sehe auch. Was soll denn das sonst sein als Wichssosse?" "Na ja, wenn sie meinen", sagte Dr. Feltes.

Igor leuchtete Ludwig mitten ins Gesicht. "Zuviel ueberschuessige Kraft, was? Keinen Kraftsport mehr getrieben. Also, dem helfen wir ab, Zwoelfnullneun". Als Igor und Dr. Feltes die Zelle verlassen hatten, kruemmte sich Ludwig vor Scham, Ekel und Wut. Mit Igors Rotzfaden zwischen den Beinen hier liegen zu muessen, war schrecklicher als alles andere. Lautlos begann Ludwig zu weinen. Morgens erschie n Igor und sagte : " Ich habe vom Sonntag noch eine Meldung ueber dich: mangelnde Stubenordnung. Nach Frueh-stueck und Stubenappell zwei Stunden Strafstehen und am kommenden Sonntag die " 15 ". Damit war er aus der Zelle 15 mit dem Haselstock auf die noch frischen Striemen der Willkommenszuechtigung angstvoll sah Ludwig dem kommenden Sonntag entgegen! Vielleicht stoppte ja Dr. Feltes den Vollzug!


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