Zwei Söhne Teil 4


by Erzähler <Erzhel@gmx.de>

Entschuldigen Sie bitte das zuerst der Teil 5 erschienen ist und das Formatdurcheinander bei Teil 3, ich uebe noch. Hier also der Teil 4 nachgereicht.

Zum besseren Verstehen der Geschichte lesen sie zuerst bitte die vorherigen Folgen.

Auch hier muss ich darauf aufmerksam machen, dass auf Grund der Gesetze, dieses Maerchen nur fuer Erwachsene bestimmt ist. Ich freue mich ueber jede Anregung und positive, aber auch kritische Bemerkungen. Ohne die Zustimmung des Autors darf die Geschichte nicht an anderen Stellen veroeffentlicht werden.

4. Die Mutprobe und deren Folgen

Herr Aster spuerte auf einmal nicht mehr die Haende seiner Soehne in seiner Hand. Er griff zu und,... seine Haende griffen in die gepolsterten Armlehnen seines Sitzes. Verwirrt schaute er sich um und er brauchte einen Moment um sich wieder an die Gegenwart zu gewoehnen. Noch mal schaute er nach links, wo ein aelterer Mann in einer Zeitung blaetterte. Dann nach rechts, wo er jetzt in das laechelnde Gesicht einer aelteren Frau sah.

Herr Aster stellte seinen Sitz gerade und sprach noch etwas verwirrt: "Entschuldigen sie, aber wo sind denn meine beiden Soehne?"

"Ich denke um die beiden brauchen sie sich keine Sorgen machen, eben sind sie noch hier vorbeigeflitzt. Die beiden waren so nett und haben meinem Mann und mir ihre Plaetze angeboten. Wir hatten leider keine Plaetze reserviert und in Koeln war eine Messe zu Ende gegangen, ich weiss gar nicht mal, was fuer eine. Und wie sie sehen, ist der Zug immer noch voll, so das viele sogar stehen muessen," erklaerte ihm die Frau.

Jetzt mischte sich auch der Herr auf der anderen Seite ein und sagte: "Also, ich war vorhin sehr ueberrascht, als ihre Soehne uns die Plaetze anboten. So eine Freundlichkeit, kennt man doch sonst gar nicht von der heutigen Jugend. Meist luemmeln die sich doch in die Sitze und legen dann auch noch, da wo es geht, auf den gegenueberliegenden Plaetzen ihre Fuesse mit den dreckigen Schuhen ab. Und wenn man sie anspricht, bekommt man hoechstens zu hoeren: 'Hau doch ab, Alter'."

Herr Aster hoerte das alles voller Stolz. Der Herr sagte jetzt: "Übrigens mein Name ist, Berger."

"Aster", stellte sich Herr Aster vor, "aber ich glaube ich sollte doch mal nach meinen Beiden sehen."

Das hoerte gerade der Zugbegleiter und sagte: "Machen sie sich mal keine Sorgen, ihre Soehne sind uns zur Zeit sogar eine grosse Hilfe. Sie helfen Fahrgaesten beim Ein- und Aussteigen oder beim Unterbringen des Gepaecks. Bei einem so voll besetzten Zug, koennen meine Kollegen und ich, nicht ueberall sein. Aber wenn ich die Beiden sehe, sage ich ihnen, dass ihr Vater aufgewacht ist."

"Sie haben ja zwei ganz besondere Soehne," stellte Frau Berger fest, und fuegte fragend an: "Ich kann mir vorstellen, dass sie eben von ihnen getraeumt haben. Sie hatten naemlich so einen gluecklichen Gesichtsausdruck, als sie schliefen."

Herr Aster bestaetigte die Vermutung und erzaehlte den Beiden, wie er zweifache Vater geworden war. Auch den Tod seiner Frau vor einem ¼ Jahr erwaehnte er und sagte zum Schluss: "Wir haben unseren Haushalt aber ganz gut organisiert, und wir kommen auch bestens miteinander aus. Aber in Kuerze muss noch ein Vormundschaftsgericht entscheiden, ob ich die beiden adoptieren kann. Auch die Frau Witter vom Jugendamt, die uns oefter besucht, befuerwortet eine Adoption, aber das Gericht muss endgueltig entscheiden. Da koennte es sein, dass das Gericht der Meinung ist, dass den beiden Jungen eine Mutter fehlt. Ich darf gar nicht daran denken, wie das waere, wenn man mir meine Beiden wieder wegnehmen wuerde", ergaenzte Herr Aster traurig.

Noch lange Zeit unterhielten sich die drei, und je naeher sie dem Endbahnhof kamen um so mehr Fahrgaeste stiegen aus. Als die Bergers dann die beiden Jungen kommen sahen, standen sie auf und setzten sich auf die andere Seite des Ganges, wo jetzt schon Plaetze frei waren. Herr Berger sagte zu den Jungen: "Damit ihr wieder neben eurem Vati sitzen koennt. Übrigens, dass habe ich eben ganz vergessen, ihr beiden. Vielen Dank, dass ihr so nett gewesen und fuer meine Frau und mich aufgestanden seid. Das machen heute nur noch sehr wenige Kinder, ausser die ganz besonders lieben."

Die zwei Jungen erroeteten bis hinter beide Ohren. Herr Berger sah, dass die beiden vor Verlegenheit gar nichts sagen konnten, und half ihnen: "Na dann setzt euch mal wieder neben euren Vati, oder habt ihr noch weiter fuer die 'Bahn zu arbeiten'?"

Micha sagte: "Nein das war's wohl, es sind ja auch kaum noch Fahrgaeste im Zug, und in etwa einer halben Stunde sind wir ja auch da." Die beiden setzten sich jetzt wieder neben ihren Vati und keiner beachtete, dass Herr Berger etwas in seinen Kalender schrieb.

Thimmy kramte in seiner Hosentasche und hielt seinem Vati eine volle Hand von Muenzen hin: "Guck mal, dass habe ich alles verdient, in der Zeit, wo du geschlafen hast." Micha wollte natuerlich auch seine Einnahmen praesentieren und auch er zeigte seinem Vati eine Hand voller Muenzen. Herr Aster war erstaunt, denn es waren keineswegs kleine Muenzen, sondern es ging ab eine Mark aufwaerts, sogar viele Fuenfer waren darunter.

"Mensch," sagte er, "dass habt ihr ja ganz toll gemacht. Der Zugbegleiter hat mir eben schon von eurer tatkraeftigen Hilfe erzaehlt." Dann lachte er: "Wenn ihr jetzt mal euer Taschengeld aufbessern wollt, muesst ihr nur mit der Bahn reisen." Die drei lachten und bereiteten sich allmaehlich auf das Ende der Reise vor.

Zu Hause sah Herr Aster die Post durch, und da war der Brief, auf den er zwar einerseits gewartet hatte, andererseits aber Angst bekam. Der Brief war vom Familiengericht, und ihm wurde mitgeteilt, dass in 14 Tagen das Gericht ueber seinen Adoptionsantrag entscheiden wuerde. Er wurde aufgefordert an dem Tag um 9:00 Uhr mit Thimmy und Micha dort zu sein. Was sollte er bloss machen, seine Jungen jetzt schon damit belasten, oder erst spaeter? Er erinnerte sich an das, was er Micha einmal gesagt hatte: 'Wenn man nicht ausdruecklich danach gefragt wird, ist das schon richtig. Ehrlichkeit bedeutet nicht, dass man ungefragt alle seine kleinen Geheimnisse verraten soll'.

Also wollte er seinen Jungen erst mal nichts sagen. Aber lange blieb es nicht sein Geheimnis, denn schon einen Tag spaeter fragte Thimmy waehrend des Abendessens: "Vati, es ist doch jetzt bald ein halbes Jahr, dass wir hier sind, und du und auch Frau Witter, haben gesagt, dass dann ein Gericht noch darueber entscheiden muss, ob wir hierbleiben duerfen. Wann ist das denn?"

Herr Aster schluckte und sagte: "Gerade gestern ist von dem Gericht der Bescheid gekommen, dass wir am 23. dort hinkommen muessen, da man darueber entscheiden will. Ich wollte nur einen passenden Augenblick abwarten, um euch das zu sagen, aber wenn du mich direkt danach fragst, so sage ich dir das natuerlich auch." Obwohl er selbst ein unsicheres Gefuehl hatte, gelang es ihm, seinen Jungen zu erklaeren, dass, wenn sie drei das wollten und auch Frau Witter zustimmte, schon nichts schief gehen wuerde. Nur im allerschlimmsten Fall, muessten sie wieder ins Heim zurueck. Jeder von ihnen fieberte dem Tag entgegen, aber es war auch eine nicht kleine Spur Angst vorhanden.

Es war eine Woche spaeter. Die beiden Jungen lagen schon im Bett, als Thimmy seinen Bruder fragte: "Du, Micha, muessen wir das denn morgen wirklich machen, damit wir zur Bande von Alex gehoeren koennen. Vati hat uns doch soviel ueber Ehrlichkeit, Eigentum von anderen und das Alles erzaehlt, und was wir da machen sollen, ist doch nicht richtig."

"Ach hoer mir doch endlich mal auf mit dem 'Vati hat gesagt', Vati, Vati, Vati. Hast du nicht gehoert, was Alex gesagt hat: 'Mein Vater hat mir gar nichts mehr zu sagen, ich werde jetzt bald 14 und da lass ich mir doch von dem nichts mehr erzaehlen.' Und ich, ich bin sogar schon 14. Wenn du nicht willst, dann lass es bleiben, aber halt bloss deine Klappe, du wirst doch wohl nicht deinen Bruder verpetzen", sagte Micha richtig aufgeregt.

Thimmy sagte nichts mehr, aber er konnte diese Nacht sehr schlecht schlafen. Immer wieder wurde er wach, und dachte nach. >Zu Alexs Bande gehoeren, dass muss schon prima sein. Mensch, was die anderen alle davon erzaehlen, ist verdammt toll. Aber dafuer soll ich als Mutprobe etwas stehlen. Aber wenn ich es nicht tue, werde ich nicht in die Bande aufgenommen. Dann ist Micha Bandenmitglied und ich muss alleine spielen. Ich weiss doch nicht, was ich machen soll<. Wieder war Thimmy in einen leichten Schlaf gefallen.

Am anderen Nachmittag, Thimmy und Micha waren weg zum Spielen, klingelte das Telefon bei Herrn Aster. "Hier ist Dieter".

"Dieter, was moechtest du mir denn heute fuer ein Angebot machen, wieder was ganz besonders guenstiges?", fragte Herr Aster.

"Nein, diesmal habe ich ein Problem, aber das wuerde ich gerne sofort mit dir persoenlich besprechen", sagte Dieter.

"Oh, dass hoert sich ja wirklich schlimm an, aber du weisst ja, ich helfe dir gerne, und wenn du sagst sofort, dann bin ich in 5 Minuten bei dir. Bis dann.", antwortete Herr Aster. Dieter Spell hatte ein Geschaeft mit Computersoftware und Artikeln der Unterhaltungselektronik. Sie waren sehr gute Freunde, hatten aber beide leider immer wenig Zeit, um sich zu treffen. Aber wenn er Probleme hatte und Herr Aster konnte helfen, war er natuerlich sofort bereit.

Nachdem sich die Freunde begruesst hatten, machte Dieter ein ernstes Gesicht und sagte nur: "Richard, ich wuerde dir das gerne ersparen, ich konnte es auch erst nicht glauben, aber sieh selbst." Damit schob Dieter eine Videokassette in den Rekorder und erlaeuterte: "Das ist meine Überwachungskassette von heute. Du siehst unten rechts Datum und Uhrzeit eingeblendet, den Rest ..." Dieter betaetigte den Startknopf.

Richard sah seine beiden Soehne an einem Regal mit CDs. Zuerst sah sich Micha nach allen Seiten um. Nur nicht nach oben, sonst haette er die Überwachungskamera gesehen. Er streckte dann die Hand aus, nahm eine CD und liess sie in seiner Jacke verschwinden. Thimmy hatte daneben gestanden und sich auch immer wieder nach allen Seiten umgeschaut. Jetzt stiess Micha seinen Bruder an und sagte etwas zu ihm. Deutlich war zu erkennen, wie Thimmy sich auf die Unterlippe biss und wie in Zeitlupe ging seine Hand zum Regal. Er griff eine CD, und als ob diese heiss waere, steckte er sie dann blitzartig in seine Jackentasche. Sein Gesicht war dabei eher aengstlich und traurig, nicht wie das seines Bruders, strahlend.

Richard griff die Fernbedienung, spulte das Band ein Stueck zurueck und sah sich die Szene noch mal an. Er drueckte fast mit der Nase auf den Bildschirm um alle Einzelheiten genau zu erkennen. Als er das naechste mal zur Fernbedienung greifen wollte, legte ihm Dieter seinen Arm um die Schulter und sagte: "Du kannst dir das noch hundertmal ansehen, es wird sich nichts aendern." Richard sackte zusammen und Traenen der Enttaeuschung rannen ihm uebers Gesicht. Seine geliebten beiden Jungen hatten gestohlen!

Dieter erklaerte ihm: "Normalerweise, wenn ich so etwas sehe, rufe ich nur vorne an, und derjenige wird festgehalten. Aber ich kenne dich und deine Jungen doch gut. Aus dem Grund habe ich nichts gemacht, da ich auch denke, dass du richtig mit der Situation umgehen wirst."

Richard wischte sich die Traenen aus dem Gesicht und sagte: "Danke Dieter, dass du mich verstaendigt und sonst nichts unternommen hast."

"Richard, ich kann mir das auch noch nicht erklaeren. Aber ich kenne doch die beiden auch gut, sie haben mir doch hier im Lager schon mal geholfen. Ich denke, dass es einen Grund geben muss, warum sie das gemacht haben. Du wirst das schon herausfinden. Bleib aber ruhig, ueberstuerztes Handeln nuetzt dir nichts. Es ist zwar eine schlimme Sache, aber Engel waren wir doch auch nicht. Wenn wir auch nicht gestohlen haben, dann haben wir eben sonst irgendwelchen Mist gebaut. Und wenn es rauskam, dann haben wir unsere Tracht Pruegel bezogen, und der 'Schiefer war wieder reingewaschen', wie wir doch damals gesagt haben. Also, Kopf hoch, geh ruhig an die Sache ran. Deine Jungen sind nicht boese und schlecht, dass weiss ich. Das hier war irgendein Ausrutscher.", munterte Dieter seinen Freund auf.

"Darf ich die hier mitnehmen, vielleicht brauche ich sie noch", fragte Richard und deutete auf die Kassette.

Dieter sagte: "Ja natuerlich, und denke dran, was ich dir gesagt habe. Wenn du weiteren Rat brauchst, ruf mich an."

Zuerst als Richard nach Hause kam, rief er in der 'Traenke' an und sagte seinen 'Maennerabend' ab, da er etwas dringendes erledigen muesse. Er schaute auf die Uhr. In einer Viertel Stunde wuerden seine beiden Jungen zum Abendessen kommen. Micha hatte heute die Vorbereitungen zu machen, aber meist kamen sie gemeinsam wieder. Herr Aster lehnte sich in eine bequeme Position in seinem Sessel zurueck, schloss die Augen und dachte nach. Er wollte auf jeden Fall den Rat seines Freundes befolgen. >Bleib aber ruhig, ueberstuerztes Handeln nuetzt dir nichts<.

Kurze Zeit spaeter kamen auch Thimmy und Micha und gingen zuerst in ihr Zimmer hoch. Thimmy hatte waehrend des ganzen Nachhauseweges schon ueberlegt was er machen sollte. Ihm war regelrecht schlecht und er glaubte auch heute Abend nichts essen zu koennen. Die CD 'brannte' in seiner Tasche wie Feuer. Immer wieder haemmerte es in seinem Kopf: >Ich bin ein Dieb, ein Dieb, ein mieser Dieb. < Nein, er wollte kein Dieb sein, bloss weg mit dieser bloeden CD.

Er griff in die Tasche, zog die CD heraus, betrachtete sie fast voller Ekel und warf sie auf das Bett von Micha. Jetzt brach es aus ihm heraus: "Hier, die kannst du behalten, ich will keine gestohlenen Sachen. Und der Alex..., der ist ein bloeder Angeber, ich will auch nicht mehr zur Bande gehoeren. Dann spiele ich eben mit anderen. Und wenn du weiter zu der Bande hingehst, dann bist du auch bloed, bloed, bloed." Thimmy warf sich aufs Bett und weinte.

Herr Aster der sich gerade etwas zu trinken holen wollte, hoerte Thimmy oben schreien. Er konnte zwar kein Wort verstehen, ging aber nicht hoch, um zu lauschen oder einzugreifen. Das hielt er nicht fuer richtig, denn wenn die beiden Streit hatten, dann mussten sie den selbst austragen. Anders waere es, wenn sie ihn beide um Hilfe bitten wuerden, quasi als Schiedsrichter. Sollte das vielleicht sogar mit dem Stehlen zusammenhaengen? Er ging weiter, holte sich ein Getraenk und setzte sich wieder in sein Arbeitszimmer.

Micha stand eine Weile geschockt da. So hatte er seinen Bruder noch nie erlebt. Sie hatten doch selten Streit miteinander, und wenn, dann waren es Kleinigkeiten und der Streit war schnell wieder beendet. Aber dieses jetzt? >Alex..., ein bloeder Angeber? Mensch, Thimmy hat recht. Wenn das doch stimmte, was Alex gesagt hatte: 'Mein Vater hat mir gar nichts mehr zu sagen, ich werde jetzt bald 14 und da lass ich mir doch von dem nichts mehr erzaehlen.' , warum ist er dann sofort losgerannt, als sein Vati ihm sagte, er muesse noch den Rasen maehen? Verflixt, und der hat uns dazu ueberredet das zu tun. Thimmy hat recht. Ja, wir sind Diebe, fiese gemeine Diebe<. Diese Gedanken schossen Micha jetzt auch blitzartig durch den Kopf. Viele 'Blitzlichter' von Situationen, die jetzt in seine Erinnerung kamen, machten ihm immer mehr klar, wie recht Thimmy hatte.

Seine CD brannte allmaehlich auch in seiner Tasche. Er warf sie zu der anderen, zog seine Jacke aus und legte sich zu Thimmy aufs Bett. Thimmy hatte sich wieder etwas beruhigt. Micha schaemte sich fuerchterlich, und ganz zaghaft sagte er: "Du, Thimmy, du hast recht. Der Alex hat mir da ganz schoen bloedes Zeug eingeredet, und ich hab dich dann dazu gebracht, mitzumachen. Du, mir tut das echt leid. Ich will auch nicht mehr zur Bande gehoeren."

Thimmy richtete sich etwas auf und sah seinen Bruder an. Er fragte nur: "Wirklich?", und als Micha beschaemt nickte, fiel er ihm um den Hals.

Die beiden drueckten sich ganz fest aneinander, bis Micha sagte: "Was machen wir aber jetzt? Auch wenn wir nicht mehr zu Alexs Bande gehoeren wollen, wir haben doch nun mal die bloeden CDs gestohlen. Wir koennen sie wohl schlecht wieder hinbringen und einfach ins Regal zuruecklegen."

Beide schwiegen eine Weile bis Thimmy ganz vorsichtig fragte: "Und wenn wir vielleicht Vati alles erzaehlen, der weiss doch immer Rat."

Micha machte einen tiefen Seufzer und meinte: "Meinst du wirklich? Aber er wird verflixt boese sein, und vielleicht will er mit Dieben nichts mehr zu tun haben?"

Thimmy ergaenzte: "Und vielleicht muessen wir wieder ins Heim zurueck. In einer Woche ist doch dieser Termin, und wenn Vati dann sagt, dass er uns nicht mehr haben will...?" Wieder schwiegen beide eine Weile. Es war fuer die beiden aber auch eine so schwierige Situation, in die sie sich gebracht hatten. Thimmys Gedanken gingen weit zurueck.

Als er zu dem Punkt kam, wo sie ihre neue Familie kennengelernt hatten, stockte er und sagte: "Hey, Micha, kannst du dich noch erinnern, als wir erst den zweiten Tag hier waren? Vati hat da naemlich gesagt: 'Wenn ihr auch noch so etwas Schlimmes gemacht habt, koennt ihr mit uns darueber sprechen. Es ist immer besser, wenn ihr mit uns darueber sprecht, als wenn wir erst von anderer Seite etwas erfahren.', oder so aehnlich."

Micha machte eine nachdenkliche Miene und sagte: "Ja du hast recht, aber dieses ist doch so was Schlimmes..., aber..., ich weiss doch nicht. Ich will doch auch nicht wieder ins Heim." Wieder schwiegen beide.

Herr Aster konnte seine Neugier doch nicht ganz unterdruecken. Er ging bis zur Treppe und als er keine lauten Stimmen mehr hoerte, war er etwas beruhigt. Irgendwas, musste da sein. Selten hatten die beiden einfach ihre Aufgaben vernachlaessigt, und schon gar nicht, wenn es ums Essen ging. Die beiden hatten sogar grossen Spass daran, die Vorbereitungen zu treffen. Vieles, was sie von ihrer Mutti abgeguckt hatten, machten sie auch heute noch bei den Vorbereitungen. Sie stellten also nicht nur einfach die Sachen auf den Tisch, sondern hier und da, kam ihnen immer eine Idee um das Ganze auch noch schoen aussehen zu lassen. Dann machte es danach noch mehr Spass, alles zu verputzen.

Tief in Gedanken ging Herr Aster wieder in sein Arbeitszimmer. >Ja, grossen Appetit haben sie immer. Wie praechtig haben sich die beiden entwickelt, nicht nur koerperlich. Von der fahl-blassen Gesichtsfarbe ist nichts mehr zu sehen. Auch Thimmy ist foermlich in die Hoehe geschossen, und nicht mehr so zierlich und fast schon zerbrechlich, wie vor einem halben Jahr. Meine beiden sind doch so prima Jungen, um die mich viele beneiden. Aber jetzt dieser Diebstahl. Ich kann es einfach nicht begreifen. Wenn ich sie gleich darauf anspreche, werden sie mich dann beluegen? Ich warte jetzt einfach ab.<

Die beiden Jungen hatten eine ganze Weile stumm nebeneinander gelegen. Jetzt stand Micha auf, er stand fast stramm, schob seine Brust raus und sagte: "Pass auf, Thimmy, ich will kein Dieb sein. Deshalb muss ich die Sache in Ordnung bringen. Und du hast recht, Vati weiss immer Rat. Ich werde Vati alles erzaehlen, egal was er dann mit mir macht. Ich werde ihm auch sagen, dass du keine Schuld hast und das ich dich dazu ueberredet habe. Wenn er mich dann wieder ins Heim bringt, vielleicht kannst du dann bei ihm bleiben. Spielen koennen wir dann doch trotzdem zusammen."

Micha nahm die beiden CDs und wollte gehen. Da sprang Thimmy auf und sagte: "Nein, warte, ich komme mit. Ich habe genauso gut gestohlen, und so klein bin ich auch nicht mehr, dass ich noch nicht weiss, dass das Unrecht war, was wir gemacht haben. Ich haette es ja nicht machen brauchen." Thimmy nahm Micha eine der CDs aus der Hand und mutig gingen sie die Treppe hinunter. Als sie aber vor der Tuer des Arbeitszimmers standen, schrumpfte ihr Mut wieder etwas zusammen. Die beiden drueckten sich noch mal ganz fest und Micha sagte, auch um sich selbst Mut zu machen: "Also los, so schlimm wird es wohl nicht werden."

Zaghaft klopfte er und nachdem er das "Ja" seines Vatis hoerte, drueckte er die Tuerklinke hinunter. Sie gingen in das Zimmer, schlossen die Tuer hinter sich und blieben aengstlich stehen. Herr Aster merkte sofort, dass die beiden bestimmt nicht gekommen waren, um ihm mitzuteilen, dass das Abendessen fertig sei. Das schlechte Gewissen konnte er deutlich von ihren Gesichtern ablesen. Er wusste zwar nicht, was die beiden jetzt wollten, aber egal was, er wollte es den beiden etwas erleichtern und sagte: "Na, ihr beiden seht ja so aus, als ob ihr ein ganz grosses Problem habt. Aber ihr wisst doch, egal was los ist, mir koennt ihr alles sagen. Nun kommt mal erst hierhin, ich werde euch bestimmt nicht fressen," versuchte er noch einen Scherz.

Beide gingen langsam zum Schreibtisch ihres Vatis, eine Hand mit der CD auf dem Ruecken. Micha begann: "Vati, wir haben,... ich habe,..." Thimmy gab sich einen Ruck und legte wortlos die CD auf den Schreibtisch. Micha legte seine CD dazu und sagte: "Vati, die haben wir..., haben wir gestohlen!"

Puh, was war das schwer, jetzt war es aber endlich raus. Beschaemt schauten beide auf den Boden und Traenen der Scham liefen ueber ihre Gesichter. Micha traute sich als erster wieder hochzublicken und sagte dann mit fester Stimme: "Wir wollen sie jetzt aber nicht mehr, wir wollen keine Diebe sein. Und..., und ich..., habe Thimmy dazu ueberredet, mitzumachen. Ich bin der Schuldige, bitte bestrafe mich, und nicht Thimmy."

Thimmy sagte jetzt aber: "Nein, ich bin genauso schuld. Wenn du mich auch ueberredet hast, ich habe aber auch ge..., gestohlen. Vati, du musst mich also genauso gut bestrafen. Aber...," die Traenen wurden wieder heftiger, und unterbrochen durch heftiges Schniefen, brachte er den Satz zu Ende: "Bitte... schick uns... nicht ins... Heim zurueck."

Herr Aster hatte zwar mit vielem gerechnet, aber das seine Soehne zu ihm kamen und ihm den Diebstahl gestanden, damit hatte er nicht gerechnet. Er sagte jetzt: "Ihr koennt euch sicherlich vorstellen, dass ich von eurem Gestaendnis sehr ueberrascht und von eurem Handeln sehr enttaeuscht bin. Ich denke, bevor wir aber darueber weiter reden, sollten wir erst etwas essen. Ich denke, jetzt wo ihr euer Gewissen erleichtert habt, werdet ihr auch etwas essen koennen. Lasst uns schnell gemeinsam alles vorbereiten und waehrend des Essens auch nicht ueber die Sache sprechen. Wir werden uns dann wieder zusammen setzen und ausfuehrlich darueber sprechen."

Die beiden Jungen nickten stumm. Herr Aster stand auf und ging zur Tuer. "Na los", sagte er, als die beiden immer noch vor seinem Schreibtisch stehen blieben, "wollt ihr nicht mithelfen?" Dann loeste sich die Anspannung und seine Jungen folgten Herrn Aster. Es wurde ein sehr schweigsames Abendessen, jeder dachte an das, was folgen wuerde. So richtiger Appetit stellte sich auch bei keinem ein. Schnell wurde dann noch gemeinsam aufgeraeumt und Herr Aster dirigierte seine Jungen ins Wohnzimmer.

Dort sagte er: "So, jetzt erzaehlt mal erst ganz genau, wie alles gewesen ist." Die Jungen erzaehlten jetzt stockend von der Bande, ohne aber Alexs Namen zu erwaehnen.

Micha sagte: "Heute Abend, als wir ja schon die CD gestohlen hatten, haben wir erst richtig gemerkt, was wir Schlimmes gemacht haben."

Thimmy ergaenzte: "Und da konnten wir natuerlich nichts mehr rueckgaengig machen. Aber wir wollen keine Diebe sein, und deshalb haben wir dir alles erzaehlt."

Micha sagte dann wieder: "Erst als wir dann richtig nachgedacht haben, haben wir auch festgestellt, was fuer ein Bloedmann und Grossmaul der Chef der Bande ist." Kleinlaut gestand er weiter: "Thimmy hat das zuerst festgestellt, und gesagt, dass ich auch bloed waere, wenn ich weiter zu der Bande gehen wuerde. Da hab ich erst richtig nachgedacht."

Herr Aster haette am liebsten die beiden in den Arm genommen und ganz fest an sich gedrueckt. Also hatte sein Freund doch recht, es gab also einen Grund fuer den Diebstahl, was die Tat keineswegs besser machte. Herr Aster musste sich schon zwingen, um weiterhin streng zu sein. Er hatte jetzt eher Mitleid mit seinen Soehnen, aber das durfte er ihnen auch nicht zeigen.

Da kam ihm ein Gedanke und er sagte, nachdem die beiden alles berichtet hatten: "Ihr habt ja, wie ich das hoere, schon eingesehen, dass ihr da etwas sehr Schlimmes gemacht habt. Das was fuer euch spricht, ist: dass ihr zu mir gekommen seid, mir alles erzaehlt habt, das es euch leid tut und ihr am liebsten alles wieder rueckgaengig machen wollt. Aber, die Tatsache bleibt, dass ihr gestohlen habt, und wie ihr auch schon gesagt habt, dass ich euch dafuer bestrafen muss. Da wir nun so etwas, zum Glueck im vergangenem halben Jahr, noch nicht gehabt haben, muesste ich erst einmal genau ueberlegen, wie ich euch dafuer bestrafe."

Herr Aster pausierte kurz und sagte dann weiter: "Ich habe mir aber nun gedacht, warum soll ich mir eigentlich den Kopf darueber zerbrechen. Wir werden es so machen: Ihr werdet jetzt auf euer Zimmer gehen und gemeinsam ueberlegen, welche Strafe ihr als Vaeter fuer eure Soehne auswaehlen wuerdet, wenn sie so etwas gemacht haetten. Ihr seid also Vaeter, und ihr muesst eure Soehne fuer einen solchen Diebstahl bestrafen. Das waere Teil Nummer eins fuer eure Überlegungen. Teil zwei ist, dass ihr mir einen Vorschlag macht, welche Strafe ihr fuer euch selbst, fuer richtig haltet. Ich denke, es ist jetzt 18:30 Uhr, wir treffen uns dann um 19:30 Uhr wieder hier unten."

Die beiden Jungen nickten und Thimmy fragte vorsichtig: "Vati, hast du uns denn jetzt auch noch lieb?"

Herr Aster winkte seine Soehne zu sich heran, legte beiden einen Arm um die Schulter und sagte: "Hoert mal ganz genau zu. Wenn ich euch doch nicht mehr lieb haette, glaubt ihr, dann wuerde ich noch darueber nachdenken, wie ich euch bestrafen soll? Denn ich werde genauso gut darueber nachdenken, und ich sehe dann ja, wie weit wir miteinander uebereinstimmen. Das wuerde ich doch bestimmt nicht machen, wenn ich euch nicht mehr lieb haette. Denn dann, wuerde ich morgen frueh Frau Witter anrufen und ihr sagen, dass sie euch wieder ins Heim bringen soll. Aber das, dass verspreche ich euch, werde ich nicht tun. Alles klar?"

Den beiden Jungen fiel ein Stein vom Herzen und fast gemeinsam sagten sie: "Danke, Vati." Dann gaben sie beide ihrem geliebten Vati einen dicken Kuss.

Als sie an der Tuer waren, sagte Herr Aster: "Das bedeutet aber nicht, dass ich euch nicht hart bestrafen werde." Herr Aster brauchte jetzt diese Pause. Seine Gefuehle waren total durcheinander geraten. Er nahm das Angebot seines Freundes an und telefonierte fast eine Stunde mit ihm. Dieter war ueberrascht ueber das Gestaendnis der beiden. Er fand es auch sehr gut, wie Richard die Angelegenheit bisher geregelt hatte.

Er sagte abschliessend: "Lass dich aber nicht von den beiden um den Finger wickeln. Ich habe jetzt schon so das Gefuehl, als ob du Mitleid mit ihnen haettest. Gerade jetzt beim ersten, und hoffentlich auch letztem Mal, muss sich die Strafe bei den beiden einpraegen. Wenn du eine Strafe ausgesprochen hast, dann musst du auch dabei bleiben. Also nicht, wenn du zum Beispiel Hausarrest gegeben hast, und die beiden maulen, dass doch draussen so schoenes Wetter ist, dass du dann weich wirst. Ich kann mir vorstellen, dass dir das, gerade bei deinen beiden, nicht leichtfallen wird, aber du musst dann hart bleiben. Wenn die beiden erst merken, dass du deine Strafen nur halbherzig ausfuehrst, fuehlen sie sich nicht mehr bestraft, sondern spielen mit dir. Sonst lassen wir also alles, wie wir abgesprochen haben."

Thimmy und Micha hatten unterdessen versucht, sich in die Position ihres Vaters zu versetzen. Beide waren jetzt froh darueber, dass sie ihrem Vati alles gestanden hatten. Sie haetten nicht lange mit dem Gedanken leben koennen, dass sie etwas gestohlen hatten. Dazu waren doch die Werte, die ihnen ihr Vater vermittelt hatte, zu tief in ihnen verwurzelt.

"Puh", sagte Micha, "wenn ich also Vati waere, und muesste uns bestrafen, dann wuerde einiges auf uns zukommen. Also, unter vier Wochen Hausarrest, davon mindestens zwei Wochen 'Verschaerften', wuerden wir nicht davonkommen. Dazu kaemen dann noch Arbeiten im Haus. Und du Thimmy, ich meine als Vater."

Dieser stoehnte auf: "Ach Mensch, wir haben solch einen Mist gemacht, da waere mir das nicht genug."

"Meinst du etwa noch laengeren Hausarrest?", fragte Micha.

Thimmy meinte: "Das, was wir gemacht haben, dass ist doch genau so schlimm, oder sogar noch schlimmer, als wenn wir vielleicht ein Tier gequaelt haetten, oder einen Schwaecheren zusammmengeschlagen haetten."

"Ach, du meinst wie vor einem halben Jahr, der Guenther und Frank. Mhm, und du meinst..., du wuerdest uns verpruegeln, wenn du Vati waerst?", fragte Micha unsicher nach.

"Ja, vielleicht nicht ganz so doll, wie es damals Herr Dirtz gemacht hat", schraenkte Thimmy doch etwas ein.

Micha fasste schon an seinen Po, als ob er pruefen wolle, wie viel der vertraegt und sagte dann: "Mensch, Thimmy kannst du dir vorstellen, wie weh das tut. Du hast doch damals gesehen, wie die beiden geschrieen haben."

Thimmy sagte vorsichtig: "Ich habe ja nur erstmal gesagt, was ich an Vatis Stelle mit uns machen wuerde."

Jetzt hakte Micha aber sofort nach: "Und an deiner Stelle, was sagst du da"?

Thimmy sagte: "Wenn ich mir deine Strafe vorstelle, und ich guck nach draussen;... Mensch, das ist noch so tolles Wetter. Kannst du dir vorstellen, vielleicht 4 Wochen oder laenger, immer im Haus bleiben zu muessen? Und dann noch 'Verschaerften', ohne Fernsehen, Radio, CD, und Computer. Also, ich weiss ja nicht, wie weh die Schlaege tun. Aber ich glaube, damals Guenther und Frank waren auch ein Paar Weicheier. So, also ich wuerde lieber Schlaege bekommen. Auch wenn ich dabei schreien muss und eine ganze Weile einen wunden Po habe. Und vielleicht," fuegte er noch listig an, "haut Vati ja auch nicht so doll."

Micha suchte immer noch nach einem Ausweg, wollte aber auch vor Thimmy nicht als Feigling dastehen. Da kam ihm die Erleuchtung: "Vati hat aber, glaube ich, gar keinen Stock."

Jetzt sagte Thimmy etwas verzweifelt: "Mensch, du findest aber auch immer was. Wenn wir wirklich wollen, faellt uns schon was ein. Und sei doch mal ehrlich, wir haben es doch auch verdient, oder?"

Micha musste seinem juengeren Bruder recht geben: "Ja, da haste recht. Also gut, dann muessen wir uns nur noch ueberlegen, einmal wie viele Schlaege wir als Vati geben wuerden. Und dann noch wie viele Schlaege wir selbst richtig finden."

Thimmy kratzte sich hinter dem Ohr und sagte: "Mhm, als Vati wuerde ich sagen, genauso, wie damals die zwei fuer das Luegen bekommen haben, und auch so, wie sie die Schlaege bekommen haben. Ja, und fuer mich meine ich..., dass ist doch ein Mist, wenn man sich selbst bestrafen soll.... Also, ich denke, ich hab das auch so verdient, wie ich es als Vati meinte, also genauso."

Micha machte ein bedenkliches Gesicht: "Also als Vati wuerde ich dann sagen, dass ich mindestens 35 bekommen muss. Verflixt, fuer mich..., meine ich... Puh, weisst du noch wie damals die Regeln waren? Beim Hochkommen, geht's wieder von vorne los. Und ich..., ich... hab ja auch noch mehr verdient. Meinst du Thimmy, wenn ich fuer mich auch 35 sage, dass das reicht."

Thimmy sagte grosszuegig: "Ja ich denke auch. Also sagen wir Vati, dass wir uns als Vati so bestrafen wuerden, und wir das auch fuer uns, fuer richtig halten, OK"?

"In Ordnung", sagte Micha, "brauchen wir also nur noch einen Stock."

Thimmy sagte: "Dieser Rohrstock, den damals Herr Dirtz hatte, der war doch sehr biegsam. Ähnlich doch so, wie die Zweige, die wir damals mal fuer unsere Boegen genommen haben. Und das war doch gleich hier unten von dem Baum, ich glaube das ist eine Weide."

Micha bestaetigte: "Ja, du hast recht, wir koennen ja mal gucken. Ich nehme mein Taschenmesser mit." Die Jungen brauchten eine ganze Zeit, bis sie zwei Zweige gefunden hatten, die ihrer Meinung nach, am ehesten mit dem Rohrstock zu vergleichen waren. Wieder in ihrem Zimmer, liess Micha einen durch die Luft zischen und beide zuckten sie vor Schreck zusammen. "Oh, je", sagte Micha "ich glaube der tut bestimmt noch schlimmer weh, wie damals der Stock von Herrn Dirtz dem Frank und Guenther weh getan haben."

Thimmy nahm den anderen Zweig und schlug ihn recht leicht in seine Handflaeche. "Uh, verflixter Mist, du hast recht, und den dann richtig auf den nackten Po, ich glaube das ueberlebe ich nicht."

Jetzt war es Micha, der keinen Rueckzieher mehr machen wollte: "Ach, komm Thimmy, wir sind doch keine Memmen. Wir haben eben gesagt, dass wir es so machen wollen. Also, werden wir es auch so machen." Micha nahm Thimmy jetzt in den Arm und sagte: "Und damals war doch noch fuer die beiden die Regel, dass sie sich auch ueber den Tisch legen durften. Dann bekam der zwar die doppelte Anzahl, aber der andere durfte ihn festhalten. Und, komm, was die zwei damals ueberstanden haben, werden wir auch ueberstehen. Mensch, wir haben nun mal den Mist gebaut, und wenn wir das so wieder in Ordnung bringen koennen, sollten wir doch froh sein."

Thimmy drueckte seinen Bruder ganz fest an sich und sagte: "In Ordnung, aber wenn es soweit ist dann halt mich aber bitte ganz fest."

Micha hatte aber auch selbst ganz schoene Angst und sagte: "Thimmy, ich habe auch Angst und du musst mich wahrscheinlich auch festhalten. Aber komm, wir werden das schon schaffen."

Herr Aster hatte in der restlichen Zeit auch ueberlegt, welche Strafen wohl richtig seien. Solche Gedanken, wie seinen beiden Jungen, waren ihm nicht gekommen. Er war gedanklich noch bei Hausarrest und Hausarbeit. Ein paar zusaetzliche Erschwernisse hatte er noch gefunden. Der Zaun musste zum Beispiel gestrichen werden und aehnliches. Wenn die Jungen das sonst, zusaetzlich machen wuerden, konnten sie dadurch ihr Taschengeld aufbessern. Als Strafe wuerden sie natuerlich kein Geld dafuer bekommen. Herrn Aster kam es selbstverstaendlich nicht darauf an, Geld zu sparen, denn finanziell ging es ihm recht gut.

Was aber auch nicht hiess, dass seine Soehne unendlich viel Taschengeld bekamen, oder das er ihnen jeden Wunsch erfuellte. Sie sollten lernen mit einer angemessenen Summe auszukommen, sonst wuerden sie spaeter ueberhaupt kein Verhaeltnis mehr zum Geld haben. Aber schon bei diesem angemessenen Taschengeld, fuehlten sich Thimmy und Micha wie die Koenige, da sie in den Heimen kaum mal Taschengeld bekommen hatten.

Puenktlich betraten die beiden Jungen das Wohnzimmer. Die beiden Gerten hatten sie erst mal vor der Tuer liegen lassen. "So, ihr beiden, dann erzaehlt mir mal, was bei euren Überlegungen rausgekommen ist."

Die beiden hatten sich vorher darueber abgesprochen, wer was sagen sollte. Micha begann: "Vati, es ist nicht so, dass wir uns das Ganze jetzt besonders leicht gemacht haben. Aber wir sind zu der Überlegung gekommen, dass die Strafe, die wir an deiner Stelle aussprechen wuerden, auch die Strafe ist, die wir fuer uns fuer richtig halten."

Thimmy uebernahm jetzt: "Wir waren ja vor einem ½ Jahr dabei, als Herr Dirtz den Frank und Guenther bestraft hat. Wir bitten dich darum, uns genau so zu bestrafen. Und zwar mit der Strafe, die die beiden fuer das Luegen bekommen haben. Diese Spezialschlaege. Also auch zu den gleichen Bedingungen."

Jetzt uebernahm Micha wieder: "Mit einem Unterschied, die beiden haetten damals mindestens 25 Schlaege bekommen, was Thimmy auch fuer sich, fuer richtig haelt. Da ich aber aelter bin, und Thimmy ueberredet habe, bitte ich um mindestens 35 Schlaege. Natuerlich, wie Thimmy schon sagte, zu den gleichen Bedingungen. Wir muessen also die Schlaege runterzaehlen, und wenn wir hochkommen, beginnt alles von vorne. Wenn wir uns ueber den Tisch legen wollen, damit der andere einen festhaelt, gibt's die doppelte Anzahl."

Herr Aster war so ueberrascht, dass er seine beiden Soehne erst einen Augenblick entgeistert anstarrte. Dann hatte er sich etwas gefangen und sagte: "Ich hoffe, dass ihr euch das auch genau ueberlegt habt." Zu seinem Glueck klingelte jetzt in seinem Arbeitszimmer das Telefon. Er stand auf und sagte: "Ich bin gleich wieder da."

Am Telefon, hatte sich zum Glueck nur jemand verwaehlt. >Aber das koennen ja die Jungen nicht wissen<, dachte Herr Aster und setzte sich einen Moment an seinen Schreibtisch. Er war immer noch durcheinander von dem Vorschlag der Jungen. >Wenn die beiden mich um solch eine harte Bestrafung bitten, dann muss sie ihr Gewissen ja ganz schoen quaelen. Dann sehen sie ihren grossen Fehler ein, den sie gemacht haben und bereuen tatsaechlich ihre Tat. Aber trotzdem, so hart bestrafen? Was hatte Dieter noch mal gesagt: 'Gerade jetzt beim ersten, und hoffentlich auch letztem Mal, muss sich die Strafe bei den beiden einpraegen'. Also, gut, hoffentlich bereut ihr beiden nicht eure Entscheidung<, dachte Herr Aster.

Als er wieder in das Wohnzimmer kam, hatten die Jungen schon die beiden Gerten hereingeholt und auf den Tisch gelegt. Micha sagte: "Wir wussten nicht ob du einen Rohrstock hast, deshalb haben wir die beiden Gerten abgeschnitten. Wir glauben, dass sie ungefaehr so sind, wie damals der Stock von Herrn Dirtz."

Herr Aster betrachtete und pruefte die beiden Gerten. Er war auch der Meinung, wie schon zuvor die Jungen, dass diese noch schmerzhafter sein wuerden, wie ein Rohrstock. Herr Aster sagte jetzt: "Wir sollten aber erst noch ueber etwas anderes sprechen. Ihr habt mir eben erzaehlt, dass euch das Ganze so leid tut, dass ihr am liebsten alles rueckgaengig machen wuerdet. Ihr habt bisher nur an eure Bestrafung gedacht, aber noch nicht daran, wie ihr den Schaden wieder gutmachen wollt. Dazu habe ich folgendes ueberlegt. Wir 3 werden morgen frueh zu Herrn Spell gehen. Ihr werdet ihm die CDs wiedergeben, das geht, da ihr ja die Folie noch nicht abgerissen habt. Dann werdet ihr ihn darum bitten, nicht die Polizei zu verstaendigen und werdet euch anstaendig entschuldigen."

Thimmy sah seinen Vater mit ganz traurigen Augen an, und sagte: "Vati, muss das wirklich sein, kannst du das nicht vielleicht alleine, ich schaeme mich doch so."

Herr Aster stoehnte auf und dachte, >wenn mich Thimmy gleich auch so ansieht, werde ich ihn bestimmt nicht streng genug bestrafen koennen. Mit dem Blick bringt er ja sogar Steine zum erweichen. Aber warte ab, du Schlingel.< Er sagte dann: "Nein Thimmy, dass werde ich nicht alleine machen. Ihr habt euch die Suppe eingebrockt, also werdet ihr sie auch ausloeffeln. So, dass dazu."

Wenn Herr Aster so einen Satz abschloss, wussten die beiden, dass nichts mehr zu aendern war. Herr Aster sagte dann weiter: "Ihr habt mir mal erzaehlt, dass es schon so lange her ist, dass ihr mal im Heim Schlaege bekommen habt, dass ihr euch schon fast gar nicht mehr daran erinnern koennt. Darum, und weil die Bestrafung sehr schlimm wird, aendern wir am besten etwas den Ablauf. Wenn ich die Bestrafung mit der von damals vergleiche, bedenke ich auch dabei, dass Frank und Guenther einige Jahre aelter waren. Wir werden also die Strafe teilen. Also du, Micha bekommst nicht die 35 nacheinander, sondern erst 18 und dann ist Thimmy mit seiner Haelfte dran, und dann du wieder mit den restlichen 17."

Herr Aster schnaeuzte sich und sprach weiter: "Zweite Änderung: Du Micha, darfst in jedem Durchgang zweimal hochspringen, ohne dass wir wieder von vorne anfangen, und du Thimmy dreimal. Damit ihr euch ganz darauf konzentrieren koennt, eure Stellung nicht zu verlassen, braucht ihr auch nicht abzaehlen. Das Zaehlen mache ich dann schon. Sonst werden wir alles so machen, wie ihr es vorgeschlagen habt. Ich denke, dass wird fuer euch auch schon sehr hart werden. Ihr habt damals bei der Bestrafung von dem Guenther und Frank gesehen und gehoert, wie hart so eine Bestrafung ist. Ihr koennt euch darauf einstellen, dass auch ich sehr hart zuhauen werde. Ich werde euch also, nicht nur so ein kleines bisschen mit der Gerte streicheln. Ich frage euch noch mal; Thimmy, moechtest du wirklich die Schlaege als Bestrafung?"

Thimmy zoegerte keinen Augenblick: "Ja Vati, ich will die Schlaege und ich habe sie auch verdient."

Herr Aster sah Micha an: "Du bekommst immerhin 10 Schlaege mehr, ich koennte verstehen, wenn du dich anders entscheidest."

Aber auch Micha zoegerte keinen Moment und sagte: "Nein Vati, ich will mich nicht anders entscheiden, ich will auch die Schlaege! Und auch die 10 Schlaege mehr, habe ich verdient."

"Gibt es noch Unklarheiten wegen der Regeln", fragte Herr Aster und als beide Jungen den Kopf schuettelten, sagte Herr Aster: "Du Thimmy, stellst dich dorthin, und du Micha ziehst deine Hosen aus." Micha zoegerte keinen Moment und begann den Guertel seiner Jeans zu oeffnen. Das Vati ihn nackt sah, war eine Normalitaet, und somit schaemte er sich nicht. Er musste auch die Schuhe ausziehen, da er die Hose nicht darueber bekam. Dann zog er die Jeans aus und anschliessend auch sofort den Slip. Sein Vater betrachtete ihn voller Stolz, denn Micha hatte tatsaechlich einen tollen Koerperbau. Herr Aster dachte jetzt: >Die Maedchen werden sich bald um ihn reissen.<

Herr Aster nahm eine der Gerten in die Hand. Er sah, dass Micha etwas zitterte, ging zu ihm und legte ihm sachte, beruhigend die Hand auf die Schulter. Er schob ihn dahin, wo er sich buecken sollte. Micha spuerte wieder dieses seltsame, schoene Gefuehl, dass er jedes Mal bekam, wenn ihn sein Vater beruehrte. Waerme durchflutete seinen Koerper und das Zittern hoerte auf. Micha fuehle sich so, als wenn sein geliebter Vati ihm durch die Beruehrung Kraft uebertragen haette. Ohne Aufforderung stellte er jetzt die Fuesse etwa schulterbreit auseinander, bueckte sich, umfasste fest mit den Haenden seine Fussgelenke und streckte die Knie gerade.

Herr Aster fragte: "Fertig?" Nachdem Micha bejaht hatte, holte er mit der Gerte weit aus und knallte sie auf die weissen Hinterbacken seines Sohnes. Der biegsame Zweig schnitt in das helle Fleisch und erzeugte eine gluehend, rote Spur quer ueber beide Pobacken von Micha. Dieser war von dem Schmerz so geschockt dass er beinahe aufgesprungen waere. Ihm blieb fast die Luft weg und er holte tief Luft. Er hoerte wie in Trance, wie sein Vater ruhig, "eins" sagte. Dann hoerte er wieder das zischende Geraeusch, wie die Gerte die Luft durchschnitt. Er biss die Zaehne aufeinander und Sekundenbruchteile spaeter, schnitt die Gerte wieder wie ein gluehendes Eisen in seine Pobacken. Er stiess die angehaltene Luft aus und fasste schon zur Vorbereitung auf den naechsten Schlag seine Fussgelenke noch fester. Sein Vater hatte ruhig "Zwei" gesagt und zog die Gerte zum naechsten Schlag zurueck.

Bei diesem Schlag war der Reflex staerker, als die Willenskraft von Micha. Ohne das er es wollte, loesten sich seine Haende und er schoss hoch. Er griff an die getroffene Stelle und spuerte schon beim vorsichtigem Beruehren eine dicke Strieme. Micha war wuetend auf sich selbst. Er wollte doch seinem Vati und auch seinem Bruder zeigen, dass er stark war und nicht so eine Memme, wie damals Guenther und Frank.

Sein Vater legte wieder die Hand auf seine Schulter und sagte ruhig: "Das war Nummer 3, einmal darfst du jetzt noch hochkommen, sonst fangen wir von vorne an. Ich werde keine Gnade kennen". Herrn Aster fiel es verdammt schwer so zu sprechen und seinen Sohn so hart zu zuechtigen. Aber immer wieder rief er sich die Ratschlaege seines Freundes ins Gedaechtnis: '... muss sich die Strafe bei den beiden einpraegen..., du musst dann hart bleiben...'

Micha hatte sich wieder unter Kontrolle und wuetend nahm er seine Stellung wieder ein. >So, jetzt werde ich es euch zeigen, ich bin kein Weichei, und ich habe jeden Schlag verdient, ich will kein Dieb sein, ich will kein Dieb sein, ich...< Ruhig und in einem gleichmaessigen Rhythmus liess Herr Aster wieder die Gerte auf die Pobacken seines Sohnes knallen. Traenen liefen Micha schon lange ueber das Gesicht, aber er versuchte sogar, auch die Schlaege ohne lautes Schreien zu ertragen. Herr Aster sah , dass das Gesicht von Micha, dass er zwischen den Beinen sehen konnte, vor Anstrengung immer staerker gluehte. Etwas zuckten die Beine bei jedem Hieb und die Oberarmmuskeln zitterten von der Anstrengung, die Micha aufbringen musste, um krampfhaft seine Fussgelenke zu umfassen und nicht loszulassen.

Tatsaechlich schaffte es Micha jetzt, bis zum achtzehnten Hieb in der Stellung zu bleiben. Zum Schluss waren sogar immer noch keine lauten Schreie zu hoeren gewesen. Es war eher ein immer schaerfer werdendes Keuchen. Micha blieb sogar nach dem letzten Schlag dieser Runde, in der Stellung, bis sein Vater ihn aufforderte hochzukommen. Das Gesicht von Micha schien kurz vor einer Explosion zu sein, und in die zahlreichen Traenen mischten sich auch Schweissperlen die ihm von der Stirn rannen. Aber es war ein stolzer Gesichtsausdruck, den Herr Aster sah, und auch er war stolz auf seinen Ältesten.

Micha ging jetzt zu Thimmy, der schon damit begann, seine Hosen auszuziehen. Leise, aber fast beschwoerend, sagte er zu seinem Bruder: "Thimmy, du schaffst das. Denk immer an die bloeden Memmen, Guenther und Frank, und das du es besser kannst. Und denk daran, was wir Bloedes gemacht haben. Wenn wir morgen frueh auch noch die CDs zurueckgegeben haben, sind wir keine Diebe mehr."

Thimmy nickte und ging an die Stelle, wo vorher sein Bruder die erste Haelfte seiner Strafe empfangen hatte. Herr Aster stand auf, nahm eine der Gerten und sagte: "Micha, du kannst ruhig ins Bad gehen, dich etwas erfrischen und etwas trinken. Du weisst ja, das war erst die halbe Strafe, und gleich geht's weiter." Zu Thimmy brauchte er nichts mehr sagen, denn auch er stand schon in der richtigen Stellung vor ihm. Micha nahm das Angebot gerne an und verschwand ins Bad. "Fertig?", fragte Herr Aster seinen kleineren Sohn. Dieser antwortete zaghaft:

"Ja, Vati." Herr Aster zog die Gerte zurueck und knallte sie auf die kleineren, weissen Pobacken seines geliebten Sohnes. Thimmy sprang hoch, als habe ihn eine Tarantel gestochen und seine Haende flogen an die Pobacken. Er war wuetend. >Jetzt bin ich genauso ein Weichei, wie damals Frank und Guenther. Verflixt noch mal, ich will fuer den Diebstahl meine Strafe, und ich werde sie auch nehmen.<, dachte er.

Thimmy sah seinen Vater mit traurigen, waesserigen Augen an. Herr Aster dachte, >jetzt wird er mich bestimmt bitten, dass ich nicht so fest zuschlage.< Aber er irrte sich, denn Thimmy sagte: "Vati, sei so lieb und erzaehle Micha nichts davon, dass ich sofort beim ersten Mal hochgekommen bin."

Herr Aster war erstaunt und sagte: "In Ordnung, Thimmy." Thimmy bueckte sich wieder und versuchte alle Kraft, die er in seinem wachsenden Koerper besass, auf seine Haende zu konzentrieren. >Nicht loslassen, nicht loslassen, nicht loslassen. Ich habe gestohlen, gestohlen...< Der naechste Hieb brannte sich in seine Pobacken und er verkrampfte seine Haende noch fester um die Fussgelenke. Auch Thimmy versuchte laute Schreie zu unterdruecken. Micha hatte bisher auch noch nicht laut geschrieen, also wollte er es auch nicht. Thimmy biss so seine Zaehne zusammen, dass er das knirschende Geraeusch seiner Zaehne hoeren konnte.

Und immer wieder peitschte die Gerte auf seinen Po. Seine Armmuskeln fingen jetzt auch schon an zu zittern und er holte tief Luft. Beim achten Schlag allerdings, konnte er nicht mehr. Er schrie auf, flog hoch und tanzte wie wild. Gerade in diesem Augenblick kam Micha wieder zur Tuer herein. Ruckartig stellte Thimmy seinen Tanz ein und bueckte sich wieder. Um Thimmy nicht zu 'verpfeifen' kommentierte Herr Aster das Aufspringen gar nicht. Mit aeusserster Anstrengung gelang es Thimmy dann, die restlichen fuenf Schlaege durchzuhalten. Nachdem er den dreizehnten Schlag erhalten und sein Vater ihn zum Hochkommen aufgefordert hatte, waere er am liebsten zusammengesackt. Aber da kam wieder dieses Gefuehl des Stolzes und er richtete sich auf.

Mit seinen Haende betastete er vorsichtig den verstriemten Po. Micha ging auf ihn zu und nahm ihn in den Arm: "Toll, Thimmy, gleich noch mal, und dann haben wir es ueberstanden." Dieses Lob von seinem Bruder liess sogar die schlimmen Schmerzen etwas ertraeglicher werden.

Herr Aster wandte sich jetzt an die beiden Jungen und bemuehte sich sein Mitleid nicht zu zeigen: "Das war also die erste Haelfte eurer Strafe. Aber, ihr koennt euch ja denken, dass die zweite Haelfte weitaus schmerzhafter werden wird, da eure Pos ja, jetzt schon wund sind. Wenn ihr einverstanden seid, koennen wir es so machen, dass ihr Schlaege auf die Oberschenkel bekommt. Du Micha, noch 7 ueber den Po und 10 ueber die Oberschenkel; Und du, Thimmy, noch 5 ueber den Po und 7 ueber die Oberschenkel. Die Entscheidung ueberlasse ich euch."

Die beiden Jungen ueberlegten einen Augenblick, dann sagte Micha: "Also ich moechte es, so wie du vorgeschlagen hast, Vati."

Thimmy nickte auch heftig und sagte nur: "Ich gleich auch."

Herr Aster sagte jetzt: "In Ordnung, du Thimmy kannst jetzt auch ins Bad gehen, und wir beide, Micha, werden uns an die zweite Haelfte machen. Ach, ihr habt eben beide, sehr tapfer eure Schreie unterdrueckt. Ich habe aber keinesfalls etwas dagegen, wenn ihr euren Schmerz hinausschreit. Vielleicht hilft das sogar, um alles besser zu ertragen."

Man haette jetzt bei beiden Jungen sehen koennen, wie ihre Gesichter rot wurden, wenn sie nicht schon solche erhitzten Gesichter gehabt haetten. Da hatte ihr Vati gesagt, dass sie sehr tapfer waren. Das gab den Jungen einen rasanten Energieschub und sie meinten bald, dass sie jetzt doppelte Kraft besitzen wuerden, um auch den zweiten Teil dieser harten Bestrafung zu ueberstehen.

Thimmy verschwand ins Bad und Micha nahm wieder seine Position ein, um den Rest seiner Bestrafung zu erhalten. Micha merkte sofort beim ersten gluehenden Hieb, dass sein Vater recht hatte. Diese Schlaege wuerden jetzt viel schmerzhafter werden als die ersten. Beim zweiten Schlag schrie er auch deshalb seinen Schmerz hinaus. Vati hatte recht, das Schreien machte es wenigstens leichter, sich auf das Festhalten an den Fussgelenken zu konzentrieren. Herr Aster musste immer wieder an die Worte seines Freundes denken, um die Bestrafung in der gleichen Haerte fortsetzen zu koennen. War das nicht vielleicht doch zu hart und zu viele Schlaege. Aber nein, seine beiden Jungen hatten ihn sogar um diese harte Bestrafung gebeten. Und somit knallte er mit unverminderter Haerte die Gerte auf den Po seines Sohnes.

Beim fuenften Schlag war es mit der Beherrschung von Micha vorbei. Von einem lauten Aufschrei begleitet sprang er hoch. Herr Aster gab ihm Zeit, um sich wieder zu fassen und sagte: "Nur noch 2 ueber den Po." Micha bueckte sich auch schnell wieder und ueberstand auch die letzten 2 Schlaege auf den Po. Dann kamen aber die Schlaege auf die empfindlicheren Oberschenkel. Der Vorteil dieser Schlaege war, dass keine Schlaege mehr auf den, mit wulstigen Striemen uebersaeten, Po kamen. Aber die Schlaege auf die Oberschenkel taten verflixt um einiges mehr weh. Micha schrie jetzt nach jedem Hieb laut auf. Beim dritten Hieb auf die Oberschenkel, der sich tief in das weiche Fleisch grub, fassten die Haende von Micha automatisch an die schmerzhaft getroffene Stelle.

Herr Aster haette am liebsten seinen Sohn an sich gedrueckt und ihn getroestet. Aber er musste hart bleiben und ermahnte Micha: "Beim naechsten Mal fangen wir von vorne an." Micha atmete tief durch und konzentrierte sich wieder darauf, ja nicht hochzukommen. Thimmy kam wieder ins Wohnzimmer und sah erschrocken die drei gluehend, roten Striemen auf den Oberschenkeln seines Bruders. Dieser haemmerte sich in sein Gehirn: >Nur noch 7 Schlaege, ich hab sie verdient, ich bin keine Memme,<

Und wieder brannte sich ein Hieb wie ein gluehendes Eisen in seine Oberschenkel. Micha schrie seinen Schmerz hinaus, hielt aber krampfhaft seine Fussgelenke umklammert. >Ich muss durchhalten, Thimmy und Vati sollen sehen wie tap....,< Der naechste Schlag fraeste sich in seine Oberschenkel. Er schrie gepeinigt auf und krallte seine Haende um die Fussgelenke. >Nur noch 5, bloss festhalten, dass ist jetzt alles dafuer, dass ich Thimmy mit hineingezogen habe. Nein ich werde nicht um Gnade fleh...< Der naechste Hieb landete genau in der Pofalte und Micha gab einen schon bald unmenschlich, klingenden Schrei von sich. Es war, als haette er seine Haende an den Fussgelenken festgebunden. Aber alle Muskeln seines Koerpers zitterten jetzt und lange wuerde er diese Anstrengung nicht mehr aushalten koennen.

Micha holte tief Luft. Wie ein Blitzlicht tauchte vor ihm die Situation auf, wie er sich mutig dazwischen gestuerzt hatte, als das Kaetzchen brannte. >Ja, genau so mut...< Das naechste Mal landete die Gerte auf seinen Oberschenkeln. Micha war jetzt schon heiser vom Schreien und es war nur noch ein gequaeltes Roecheln zu hoeren. >Ich halte auch die 3 noch aus, Dieb, Dieb, Dieb, Dieb, Dieb, Di...< Wieder durchzog Micha ein Schmerz, als wenn man ihm mit einem Messer tief in die Oberschenkel geschnitten haette. Der Schrei den er noch ausstossen konnte, war undefinierbar. Seine Muskeln begannen noch staerker zu zittern und kurz knickten seine Oberschenkel ein. Aber er liess seine Fussgelenke nicht los und streckte seine Knie sofort wieder gerade. Traenen, Rotz und Schweiss rannen in Stroemen auf den Teppich.

Herr Aster sah, dass Micha am Ende seiner Kraft war. Aber er musste hart bleiben. Er wollte es aber Micha, und auch sich selbst ersparen, von vorne beginnen zu muessen. Deshalb zog er den vorletzten Hieb durch und in den Aufschrei von Micha landete er sofort den letzten Schlag. Sofort sagte er, "Hochkommen". Somit war es jetzt egal ob Micha wegen des Schmerzes oder wegen seines Befehls hochkam. Micha loeste seine verkrampften Haende und streckte seinen Oberkoerper hoch.

Herr Aster war vor ihn getreten und nahm ihn in die Arme. Er drueckte das von Schweiss und Traenen ueberstroemte Gesicht an seine Brust und strich seinem Sohn immer wieder beruhigend ueber die schwarzen Haare: "Es ist vorbei, Micha. Alles ist vorbei, mein Grosser. Du warst sehr tapfer, mein lieber Sohn."

Thimmy stand mit, vor Entsetzen noch, weit aufgerissenen Augen wie angenagelt auf seinem Platz. Ihm graute vor dem was jetzt auf ihn zukam, aber er nahm sich vor, genau so tapfer zu sein, wie sein Bruder. Er wollte auch, dass ihn sein Vati anschliessend in den Arm nahm und sagen konnte: ' Du warst sehr tapfer, mein lieber Sohn'. >Ja, dass will ich, und werde ich auch schaffen<, dachte Thimmy und ballte seine Faeuste.

Langsam loeste Herr Aster die Umarmung seines Sohnes und sagte: "Nun geh mal erst ins Bad, erfrische dich und trinke etwas." Micha verliess das Wohnzimmer und Thimmy ging zwar zitternd aber unaufgefordert auf seinen Vater zu, holte tief Luft und nahm seine Haltung ein. Mit einem leichten Seufzer nahm Herr Aster eine der Gerten vom Tisch. >Bald ist alles ueberstanden<, dachte er.

Da Thimmy ja weniger Schlaege erhielt, fand Herr Aster noch freie Stellen auf dem Po seines Sohnes und wollte sich bemuehen, genau diese zu treffen. >Es muss sein, Thimmylein.<, dachte er und holte mit der Gerte aus. Auch Thimmy bruellte jetzt seinen Schmerz heraus, als die Gerte wie ein Messer in seine Pobacken schnitt. Thimmy hatte alle seine psychische und physische Kraft auf die Muskeln konzentriert, die er brauchte um seine Fussgelenke umklammert zu halten. Somit ging nur ein Zucken durch seinen Koerper. Auch bei den naechsten 3 Schlaegen, bruellte er zwar aus Leibeskraeften, knickte auch mit den Knien ein, hob auch mal einen Fuss hoch, aber seine Haende blieben wie angewachsenen an den Fussgelenken. Beim letzten Hieb, den er aber auf den Po erhielt, verliessen ihn seine Kraefte und er liess sich schreiend auf den Boden fallen.

Herr Aster betrachte mitleidsvoll seinen juengsten Sohn. Musste er denn wirklich diese Strafe bis zum Ende vollstrecken. Er sah keine andere Moeglichkeit, denn auch Thimmy, wuerde bestimmt nicht einer anderen Loesung zustimmen. Dann wuerde er sich feige vorkommen und koennte sich vermutlich vor Scham, nicht mehr selbst im Spiegel ansehen koennen. Schon gar nicht koennte er so seinem Bruder gegenuebertreten. Auch Thimmy wollte keinesfalls um den Erlass der Strafe bitten und somit um Gnade flehen. Er rappelte sich hoch und nahm wieder seine Position ein. Herr Aster machte Thimmy darauf aufmerksam, dass jetzt die Oberschenkel an der Reihe waeren.

Beruhigend fuegte er hinzu: "Es sind nur noch 7 und du kannst ja noch 2 Mal hochkommen, ohne dass wir von vorn beginnen muessen." Thimmy hoerte das zwar, war aber mit seinen Gedanken und seiner Konzentration nur bei seinen Haenden, die er nicht loesen wollte. Gerade hatte er noch einmal einen tiefen Atemzug genommen, als die Gerte das erste mal in seine Oberschenkel schnitt. Thimmy schrie auf, wie ein Tier, dass in eine Falle getreten war. Explosionsartig breitete sich der Schmerz aus. Thimmy schnappte nach Luft, schrie weiter aber konnte in seiner Stellung bleiben. Herr Aster wartete ab, bis er merkte, das der Atem seines Sohnes wieder gleichmaessig war.

Dann zog er erneut die Gerte weit zurueck und liess sie auf die Oberschenkel seines Sohnes knallen. Wieder sah er fast die gleiche Reaktion von Thimmy. Nur sein Schrei war noch lauter, er trippelte mit den Fuessen und knickte kurz in den Knien ein. Aber immer noch blieben seine Haende wie festgebunden an den Fussgelenken. Genauso, wie beim dritten Schlag, der die Oberschenkel zerriss. Herr Aster bewunderte seinen 'Kleinen' und auch Micha, der gerade wieder hereingekommen war, empfand Stolz fuer seinen Bruder. Beim naechsten Hieb aber, flog Thimmys Oberkoerper nach oben und er sprang laut schreiend durch das Wohnzimmer.

Micha hielt ihn fest, umarmte ihn und sagte beruhigend und aufmunternd: "Du schaffst es Thimmy, du schaffst es. Denk dran, bald ist alles vorbei. Dann haben wir fuer unseren bloeden Diebstahl bezahlt. Daran musst du immer denken." Herr Aster liess den beiden Zeit. Thimmy begann wieder gleichmaessig zu atmen und sein Schreien ging in ein Schniefen ueber. Die Aufmunterung seines Bruders staerkte in ein wenig. Er ging wieder zu seinem Platz und nahm seine Haltung ein. Schon fast trotzig umklammerte er seine Fussgelenke. >Meine Haende bleiben jetzt da, bis Vati sagt 'Hochkommen', ich bin doch kein Weichei<, dachte er und holte tief Luft.

In dem Moment dachte er, es wuerde ihn zerreissen und er schrie, jetzt auch schon heiser geworden, laut auf. Am ganzen Koerper vor Anstrengung zitternd blieb er aber in der Position. Herr Aster erloeste jetzt auch Thimmy von seinen Qualen. Thimmy durfte sowieso noch einmal hochkommen, also knallte er ihm auch die beiden letzten Schlaege kurz hintereinander ueber die Oberschenkel, wobei er nicht den Fehler machte und weniger kraftvoll zuschlug. Thimmy schrie und kreischte, machte aber keine Anstalten hochzukommen, zu sehr hatte er sich auf das Festhalten konzentriert. Herr Aster liess die Gerte zu Boden fallen, legte Thimmy ganz sanft eine Hand auf den Ruecken und sagte: "Thimmy, es ist vorbei."

Langsam erhob sich Thimmy und sank dann fast seinem Vati in die Arme. Dieser hob ihn an und trug ihn mit sich zum naechsten Sessel. Um Thimmy nicht noch zusaetzliche Schmerzen zuzufuegen, legte er sich Thimmy einfach auf den Bauch. Jetzt erst schien Thimmy voll und ganz begriffen zu haben, das alles vorbei war. In die Traenen des Schmerzes mischten sich jetzt Traenen der Erloesung, und er legte sein nasses Gesicht auf die Brust seines Vaters. Dieser fuhr ihm immer wieder zaertlich durch das rotbraune, gelockte Haar und sprach beruhigend auf ihn ein. Zu Micha sagte Herr Aster jetzt: "Du kannst ruhig schon hochgehen, es ist sowieso gleich eure Zeit. Ich mache Thimmy noch ein bisschen salonfaehig und wir kommen dann nach."

Micha war auch die Erleichterung anzumerken. Beide hatten sie jetzt fuer ihren Diebstahl eine schwere Strafe erhalten, genau so, wie sie es verdient hatten. Herr Aster stellte Thimmy jetzt auf die Beine und er sah in, ein zwar total von Traenen und Schweiss ueberstroemtes, aber stolzes Gesicht. Thimmy", sagte er, "ich bin sehr stolz auf dich. Du hast zu deiner Tat gestanden, hast Reue gezeigt und eine sehr harte Bestrafung so tapfer ertragen, wie es sogar aeltere Jungen nicht koennen." Trotz der Schmerzen hellte sich Thimmys Gesicht auf, er flog seinem Vati um den Hals und drueckte ihn ganz fest an sich.

Herr Aster spuerte, wie sehr ihn Thimmy liebte, sogar jetzt noch, oder gerade jetzt. Er sagte dann: "Wollen wir zwei denn mal ins Bad gehen und dich ein wenig aufpolieren?" Thimmy nickte nur. Im Bad wusch Herr Aster die letzten Traenen, die fast schon trocken waren, aus Thimmys Gesicht und sie gingen gemeinsam hoch. Micha lag schon, natuerlich auf dem Bauch, nackt auf dem Bett. Jede Beruehrung mit dem Stoff eines Pyjamas wuerde zusaetzliche Schmerzen bedeuten. Es war auch noch ein warmer Tag gewesen, so das er auch nicht frieren wuerde. Zur Zeit hatte er sowieso noch auf dem Po und den Oberschenkeln eine Hitze, dass er meinte man koenne Eier darauf braten.

Herr Aster sagte indem er eine grosse Flasche aus der Tasche zog: "Keine Angst ihr beiden, es ist kein Jod. Es ist eine Lotion, die schmerzlindernd ist und kuehlt, aber auch desinfiziert. Es muss also kein Jod sein." So wie er das sagte, hoerten auch seine Jungs heraus was er meinte, und erinnerten sich an die 'Nachbehandlung' von Frank und Guenther. Da Thimmy sich noch ganz ausziehen musste begann Herr Aster bei Micha. Dieser bekam sofort eine Gaensehaut als seine wunde Haut mit der Lotion in Beruehrung kam. Ganz sanft verteilte Herr Aster die Lotion auf die wunden Koerperteile seines Sohnes, der dadurch die volle Zuneigung und Liebe seines Vatis spuerte.

Dann kam Thimmy an die Reihe und auch er empfand, wie lieb ihn sein Vati hatte. In der Zeit kam Micha zu Thimmy und fluesterte kurz mit ihm. Keiner der beiden Jungen hatte auch nur einen winzigen Gedanken von Hass auf seinen Vati. Als Herr Aster die 'Nachbehandlung' bei seinen Jungen abgeschlossen hatte und nach einem 'Gute Nacht' das Zimmer verlassen wollte, sprangen die zwei auf und sagten gemeinsam: "Vati, danke, dass du uns so hart bestraft hast."

Micha fuegte noch an: "Es tut mir leid Vati, aber ich habe mich in letzter Zeit wohl zu stark von unserem Bandenchef beeinflussen lassen. Dieser meinte naemlich, dass er alt genug sei und sein Vater ihm nichts mehr zu sagen haette. Das habe ich auch schon etwas gedacht, aber damit ist es jetzt vorbei. Ich lasse mir gerne etwas von dir sagen, denn ich bin noch nicht alt genug um alles selbst zu entscheiden, was richtig und falsch ist. Und Vati, ich habe dich sehr, sehr lieb".

Thimmy fuegte noch an: "Und ich hab dich auch ganz, ganz doll lieb."

Herr Aster ging auf seine Soehne zu und schloss sie in seine Arme. Jetzt war er es, der sich Traenen aus dem Gesicht wischen musste, und er sagte: "Ich hab euch beide auch sehr, sehr lieb." Er gab jedem noch einen dicken Kuss und ging beruhigt in sein Arbeitszimmer. Er musste unbedingt darueber mit seinem Freund telefonieren, denn morgen wenn die Jungen dabei waren, wollte er das nicht.


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